Freitag, 28. Dezember 2012

Review: Zone of the Enders HD Collection

von Tony Menzel





Plattform: Playstation 3, XBox360
Release: 2012
Entwickler: High Voltage Software (HD Remake)
Publisher: Konami Digital Entertainment


Die Geschichte wiederholt sich

Wir schreiben das Jahr 2001. Auf der Playstation 2 veröffentlicht Publisher Konami ein neues Spiel mit dem Namen Zone of the Enders. Produzent ist kein geringerer als Hideo Kojima, der Mann hinter Spielen wie Snatcher, Policenauts und natürlich Metal Gear. Eine der einflussreichsten Personen im Videospiel-Business. Drei Jahre zuvor erschien Metal Gear Solid auf der Playstation 1 und war ein durchschlagender Erfolg für Entwickler und Publisher. Die Fans waren heiß auf eine Fortsetzung.

Getestet: Playstation 3 Version
Da der Nachfolger Metal Gear Solid 2 Sons of Liberty bereits in den Startlöchern stand, wählte man eine kluge Strategie und gab der hungrigen Meute eine Demo, die mit dem Spiel Zone of the Enders geliefert wurde.
11 Jahre später, wir schreiben das Jahr 2012. Die Metal Gear Fans sind heiß auf das neue Metal Gear Rising Revengeance und wieder macht man ihnen eine Demo zugänglich - mit dem Kauf der Zone of the Enders HD Collection.
Es ist schön zu sehen, wie sich die Geschichte wiederholt. Die einzigen Unterschiede sind: 1. inzwischen kennt man Zone of the Enders, 2. die Fans können in der Demo dieses mal direkt mit Raiden spielen.


Wie auch immer, einen Eindruck zur Metal Gear Rising Revengeance Demo findet ihr HIER, jetzt soll es aber um Zone of the Enders gehen. Als Nicht-PS2-Besitzer war dies meine erste Gelegenheit, in direkten Kontakt mit dem 3rd Person Mech-Action-Spektakel zu treten. Diese Review bezieht sich also sowohl auf die HD Portierung, als auch auf die Spiele selbst.


Eine Reihe mit Startschwierigkeiten

Das erste Zone of the Enders beginnt mit Protagonist Leo Stenbuck, der auf der Flucht vor den BAHRAM Streitkräften auf einen Orbital Frame, so heißen die großen Roboter in Z.O.E., namens Jehuty stößt. Er sucht Schutz in der Maschine und von einem Moment auf den nächsten, ist er der Pilot, hier "Runner" von Jehuty. Die ersten Minuten des Spiels verbringt man damit, dass A.D.A, die AI von Jehuty die wesentlichen Steuerungselemente erklärt, wodurch Leon sich seinen Weg ins Freie kämpft.

Denkt man zuerst an große schwere Roboter, wie ein gigantischen, aber langsamen Metal Gear, so wird man schnell merken, dass ein Orbital Frame alles andere als langsam ist. Die Kämpfe laufen schnell und flüssig, eine dynamische Kamera unterstützt dieses Gefühl. Tritt man in direkten Kontakt mit den Gegnern, führt Jehuty Nahkampfangriffe aus, die im Wesentlichen aus zwei Schlag- und einer Wurf-Taste bestehen, steht bzw fliegt er in einiger Entfernung zum Gegner, werden mit den gleichen Tasten Fernangriffe ausgeführt. Mit der R2-Taste können Angriffe versteckt, Bewegungen beschleunigt und größere Attacken aufgeladen werden. Im Prinzip alles, was Energie verbraucht. Im Laufe des Spieles findet man Upgrades bzw Programme die neue Attacken ermöglichen, die dann wahlweise auf die O-Taste gelegt werden können.
Das Interface erinnert übrigens, wie auch das Hauptmenü, stark an Metal Gear Solid (2).

Das Kampfsystem von Zone of the Enders geht sehr gut von der Hand. Kämpfe finden immer in der Luft statt, bei der Orientierung hilft ein Lock-on-System. Leider will die Kamera nicht immer so wie wir wollen und während man versucht den bedrohlicheren Gegner anzuvisieren, kann es oft schon vorbei sein.
Sehr motivierend ist das Rollenspielsystem. Jehuty wird nicht nur durch gefundene Upgrades verstärkt, sondern bekommt auch in Kämpfen Erfahrungspunkte.

Leider ist das aber auch das einzig motivierende an diesem Spiel. Die meiste Zeit hat man etwa 3 verschiedene Gegnertypen, die ihre Taktiken im Laufe der Zeit nur leicht verändern. Die Story kann in zwei Sätzen erzählt werden und Hauptfigur Leo ist, nett ausgedrückt, ein nerviger Jammerlappen. Einen Großteil des Spiels verbringt man damit, kleine, stark begrenzte Gebiete aufzusuchen um dort Objekte zu finden, etwas zu zerstören oder ähnliches. Die Landschaften, sowohl innerhalb, als auch außerhalb von Städten wirken dabei trist und farblos. Habt ihr euch schon immer mal vorgestellt, mit einem riesigen Roboter durch die Straßen zu stampfen? Dieses Gefühl bekommt ihr hier nicht, denn die Landschaften haben keine größere Funktion als die Hintergründe bei einem Beat'em'up. Sie sind einfach da.
Immerhin kann man die Gebäude in den Siedlungen zerstören und bekommt dann eine Warnung über die Kollateral-Schäden.

Davon abgesehen, kann sich das HD Remake aber sehen lassen. Gerade Jehuty und seine Gegner wirken gestochen scharf und die Lichteffekte bei den vielen Energie-Attacken sind ebenfalls hübsch anzusehen.
Viel helfen kann das letztendlich aber auch nicht. Es ist kein Geheimnis, Zone of the Enders war kein guter Start für die Serie. Es zu einseitig, zu unmotivierend und die Story zu uninteressant.


Second Runner - Der zweite Versuch

Glücklicherweise hat der Nachfolger Zone of the Enders: Second Runner, ursprünglich 2003 erschienen, vieles besser gemacht. Held der Geschichte ist nun nicht mehr der weinerliche Leo, sondern der knallharte Dingo. Dieses Spiel macht so ziemlich alles besser, wo der Vorgänger seine Schwächen hatte. Die Grafik erinnert an den Vorgänger, wurde aber durch Cel-Shading aufgehübscht. Besonders im HD Remake ist das Spiel eine Augenweide, wenn tausend Lichter über den Bildschirm blitzen. Zwischensequenzen und Charakterportaits sind nun komplett im Anime-Stil gezeichnet, passend zur sowieso sehr japanischen Thematik. Bevor man wieder in Jehuty steigt, bekommt man erstmal einen Ausschnitt aus Dingos Leben als Minenarbeiter auf einem dem Jupiter-Monde. In Eis und Schnee läuft man mit einem kleinen aber schweren Roboter zum Ziel. Schon in diesem Moment bekommt man ein besseres Gefühl für Ort und Zeit, als man es im Vorgänger jemals hatte. Sobald Dingo auf Jehuty stößt, kehrt man allerdings zurück zur alten Steuerung und das Geschehen findet wieder in der Luft statt. Er gerät in einen Kampf mit den BAHRAM Truppen für die er früher selbst gearbeitet hat und wird von deren Anführer Nohman tödlich verwundet. Die ebenfalls anwesende Ken schafft es allerdings ihn zu retten und verbindet seinen Körper mit Jehuty. Von nun an muss Dingo in Jehuty bleiben um zu überleben.

Die Kämpfe in Second Runner sind denen des Vorgängers sehr ähnlich. In den vielen Kämpfen gilt es stets, die Gegner geschickt ausschalten und die richtige Taktik zu wählen. Einmal nicht aufgepasst, kann man schnell in einem Kugelhagel oder tödlichen Laser-Strahl landen. So gesehen vermittelt Z.O.E oft das Gefühl eines 3D Bullet-Hell-Shooters. Die Gegner sind zahlreich und die Abwechslung nun etwas größer, aber zuweilen immer noch etwas zu einseitig. Das bezieht sich auf das gesamte Spiel, denn die Kampfsituationen laufen oft sehr gleich ab und nicht selten muss man die gleiche Stelle mehrmals spielen. Der Spielverlauf ist außerdem linearer als im Vorgänger, in dem man noch selbstständig an verschiedene Orte fliegen musste um dort einen Teil der Mission abzuschließen. Diese Linearität ist aber keinesfalls negativ sondern treibt den Spieler flüssig von Ort zu Ort durch die Geschichte. Auch bei den Aufgaben wurde dieses Mal auf mehr Abwechslung geachtet und um stärkere Bossgegner zu besiegen ist immer eine bestimmte Taktik erforderlich.

Das zweite Zone of the Enders sieht nicht nur schöner aus, sondern bietet insgesamt auch ein runderes Spielerlebnis. Der Hauptteil des Spiels besteht zwar immer noch darin, Horden von Gegnern zu besiegen, die Motivation ist nun aber auch größer, da man wissen will, wie es mit Dingo und den anderen Charakteren weitergeht. Allein für dieses Spiel lohnt sich der Kauf der HD Collection.




Fazit: Wer sowieso schon Fan des Franchises ist, kann mit der Zone of the Enders HD Collection sowieso nichts falsch machen. Wer einfach auf große Roboter steht oder mal sehen will, wofür Kojima noch so bekannt ist, der sollte vorher zumindest wissen worauf er sich hier einlässt. Viel geändert hat sich nicht. Zone of the Enders 2nd Runner ist immer noch mit Abstand der bessere Teil und allein wegen diesem lohnt sich ein Blick auf die Collection. Wer dann angefixt ist, kann auch mal in den ersten Teil einsteigen. Viel falsch machen kann man jedenfalls nicht.


FAZIT: GUT
(eine der besseren HD Umsetzungen)




1 Kommentar:

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