Donnerstag, 15. November 2012

Review: Tokyo Jungle

von Tony Menzel und Josefine J.

Seit einiger Zeit ist das Spiel Tokyo Jungle nun schon bei uns als Download via Playstation Store erhältlich. Zeit genug um sich einen umfassenden Eindruck vom Spiel zu verschaffen. Seit dem Release und meinem Ersteindruck, wurden schon einige DLC veröffentlicht, die nicht zwingend notwendig sind, das Spiel aber um einige Tiere (und sogar Menschen!) erweitern.

Hier also nochmal die Fakten zu Tokyo Jungle:

Die Menschheit ist ausgestorben. Im einst so belebten Tokio ist nun das Jagdgebiet ehemaliger Haustiere und, aus dem Zoo ausgebrochener, Wildtiere. Der Name Tokyo Jungle beschreibt es ziemlich genau. Auf den Straßen herrscht das Gesetz der Stärkeren. Die kleinen Tiere am Ende der Nahrungskette müssen sich versteckt oder taktisch vorgehen, um überhaupt eine Überlebenschance gegen Hyänen, Tiger und sogar Dinoaurier(!) zu haben.
 Und so beginnt auch der Spieler selbst, als ein kleines Tier, am untersten Ende der Nahrungskette. Naja fast. Mit einem Küken müssen wir nicht einsteigen. Stattdessen werden wir zum Spitz oder Hirsch und müssen augenblicklich anfangen nach Nahrung zu suchen. Denn ohne ordentliches Futter überlebt man in Tokyo Jungle keine 3 Minuten. Genau genommen hat jedes Tier auch nur eineLebenszeit von 15 Jahren, was in Spielzeit umgerechnet etwa 15 Minuten beträgt. Sind diese abgelaufen sollte man sich mindestens einmal fortgepflanzt haben. Dann ist man nämlich mit der nächsten Generation von Hündchen unterwegs, die abermals aufwachsen und sich paaren müssen.

Die Anzahl der Nachkommen hängt vom eigenen Status und der Partnerwahl ab. Durch das Fressen anderer Tiere steigt die kcal Anzeige und mit dieser der eigene Rang, bis man in der dritten Stufe zum "Boss" wird. Die Moral: Wer sich so fett wie möglich frisst, bekommt die besten Weibchen.
Abgesehen von Kreislauf des Lebens bekommt man jede Menge Ziele und Herausforderungen. Durch das Markieren gekennzeichneter Bereiche kann man ein Gebiet für sich einnehmen. Das ist auch notwendig um überhaupt eine Gefährtin zu treffen und mit ihr an einen besonderen Ort zu gehen. (Vom Fortpflanzungsakt  selbst ist übrigens nicht viel zu sehen. Gott sei Dank, man weiß ja nie bei Japanern...)

Die Herausforderungen sind oft unterschiedlich und beziehen sich auf eine bestimmte Tierart in einem bestimmten Gebiet. So ist eine der ersten Aufgaben, wenn wir mit einem Spitz spielen, ein Gebiet von Katzen zurückzuerobern. Haben wir das geschafft, bekommen wir die Katze als spielbaren Charakter. Mit der Katze wiederum müssen wir den "Beagle Boss" besiegen um einen Beagle freizuschalten und so weiter.

Das Kampfsystem ist simpel und macht Spaß. Besonders gegen größere und schnellere Tiere sollte man vor allem auf Stealth Angriffe setzen. Überhaupt ist das Anschleichen ein wichtiger Bestandteil, denn kein anderes Tier lässt sich freiwillig fressen. Kommt es dann zum Kampfgeschehen, können wir den Gegner mit R1 beißen. Vorher schwächen wir seine Verteidigung mit Kratzattacken. Sollte der Gegner zum tödlichen Biss ansetzen, können wir mit dem rechten Stick ausweichen und Kontern. Es dauert eine Weile, dieses Kampfsystem zu perfektionieren, aber selbst dann kann man nie ganz sicher sein, das Kampffeld lebend zu verlassen.
Tokyo Jungle gibt das Leben in freier Wildbahn (soweit wir das beurteilen können) ziemlich gut wieder. Hinter jeder Ecke lauern Gefahren und es gibt immer ein größeres Tier oder eine Gruppe von Tieren die zur Bedrohung werden können. Der Tod in diesem Spiel ist übrigens permanent. Es handelt sich hier nämlich um eine Art Rogue Like. Wird man getötet, ist das Spiel vorbei. Man nimmt dann nur seinen Highscore und Freigeschaltenes mit in die nächste Runde.
Dafür gibt es zwei Modi. Den Überlebensmodus und den Story Modus, dessen Kapitel aber erst im Überlebensmodus freigeschaltet werden müssen.
Neben den vielen Fleischfressern gibt es übrigens auch Pflanzenfresser, wie den anfangs erwähnten Hirsch. Diese laben sich an Pflanzen die überall in der Stadt verteilt sind. Sie sind also nicht auf das Töten anderer Tiere angewiesen, dafür aber auch schwächer im Kampf. Diese Schwäche gleichen sie dafür mit Schnelligkeit aus.

Besonders gefreut hat uns der lokale Co-Op Modus. Schließlich wird die Zahl der Spiele, die man zu zweit vor einem Bildschirm spielen kann immer kleiner und kleiner. Alleine hat man viel Spaß mit Tokyo Jungle aber zu zweit wird es erst richtig interessant. Dann muss man sich zwar die Ressourcen teilen, kann aber auch zusammen planen und den Partner wiederbeleben. Paarungsplätze können leider immer nur von einem Spieler genutzt werden, danach muss das nächste Gebiet erobert werden.
Es gibt noch so viel über dieses Spiel zu erzählen und dabei stehe ich gerade mal am Anfang.
Vielen Dank an das Playstation Team für eine Promo Version dieses Spiels.

Mehr Infos zu Tokyo Jungle findet ihr u.a. in Ohrenschmaus Episode 24.

Josys Fazit
Ich habe lange keine so schönen Sprunganimationen gesehen. Kleine Spitze springen auf einmal ganze LKW hoch, wo sie zu Hause noch Anlauf holen mussten um auf's Bett zu kommen. Einfach so. Nach oben. Wie ein Flummi. Davon abgesehen, dass ich im ganzen Spitzrudel (ab 2 Tiere) irgendwann nicht mehr durchgesehen habe, welcher Spitz ich bin, hatten wir viel Spaß. So viel, dass wir weiter gespielt haben, statt Dragonball zu gucken (!!!)

Tonys Fazit
Wer Interesse an Survival Spielen und Rogue Likes hat, sollte sich Tokyo Jungle nicht entgehen lassen. Wer einfach mal nach neuen Spielkonzepten und Humor sucht, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. Negative Punkte gibt es kaum, auch wenn man der Grafik ansieht, warum dieses Spiel bei uns nur als Download erschienen ist. Stimmig ist es trotzdem zu jeder Zeit und macht einfach unendlich viel Spaß.

FAZIT: GUT



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