Dienstag, 24. April 2012

Silent Hill Downpour - Mein Fazit

von Tony Menzel

Zum achten Mal habe ich die Reise nach Silent Hill angetreten und zum achten Mal habe ich sie überlebt. Nach 20 Stunden bekam ich nun den Abspann von Downpour zu sehen und in meinem Kopf kreisen immer noch unzählige Gedanken. Was nun folgt ist eine Sammlung subjektiver Meinungen, denen sicher nicht alle von euch zustimmen werden.
Vielleicht stimmt ihr auch gar nicht zu, was gut sein kann, denn meine Meinungen bezüglich der Silent Hill Reihe waren schon immer etwas eigenwillig und entsprechen nicht ganz dem Canon. Ich lade also gerne dazu ein eine Diskussion im Kommentarbereich zu starten oder eine direkt Mail an mich zu schreiben. Nun aber zum Thema:

Punkt 1: SH Downpour ist ein fantastisches Videospiel und vielleicht schon jetzt mein Spiel des Jahres.
Punkt 2: SH Downpour ist das gruseligste Spiel, das ich je gespielt habe.
Punkt 3. SH Downpour ist vielleicht das beste Silent Hill seit Teil 2.
Puhh das waren ein paar harte Fakten und wenn ihr jetzt noch weiterlest und nicht vor Empörung den Computer gegen die Wand gedonnert habt, werde ich euch meine Punkte kurz erklären.

Ich will keine Zeit damit verschwenden die Story zu erklären, nur kurz zur Ausgangslage: Murphy Pendelton wird in einem Gefängsnistransport, dem er als Häftling beiwohnen darf, in ein anderes Gefängnis verlegt. Naja er würde, denn durch einen ziemlich dämlichen Unfall bleibt er als (fast) einziger des Transports am Leben und findet sich plötzlich in Silent Hill wieder.

Im Gegensatz zu vielen seiner Vorgänger, begreift Murphy recht schnell, dass er aus einem bestimmten Grund hier gelandet ist. Bei Teil 8 handelt es sich nämlich mal wieder um ein psychologisches Silent Hill, das nicht viel mit der Geschichte der Stadt zu tun hat. Dennoch findet man an allen Ecken und Enden Anspielungen auf die Vorgänger, teilweise sogar sehr überraschend.
Auch ansonsten ist das Spiel randvoll mit Magic Moments und bietet mindestens 10 mal so viel Abwechslung wie alle seine Vorgänger zusammen. Viele dieser Magic Moments stecken aber vor allem in den Nebenquests, denn (fast) jede davon ist außergewöhnlich und drängte mich dazu, mit anderen über das Gesehene reden zu wollen. Auch die Haupthandlung ist sehr gut inszeniert, bietet viel Raum für Interpretationen und lässt den Spieler immer mehr mit Murphy verschmelzen.
Der Soundtrack, vom Dexter Komponisten Daniel Licht, passt einfach perfekt in die gezeigten Szenen, ertönt im gesamten Spiel aber fasst schon zu selten. Dafür stehen nun, wie bei Alan Wake, an vielen Stellen Radios herum, die neben einem geheimnisvollen Moderator auch schöne Lieder zu bieten haben.

Nun erstmal genug der guten Worte, denn als Erbe der Silent Hill Reihe, hat Downpour, wie auch seine Vorgänger, mal wieder jede Menge Ecken und Kanten, an denen man sich stoßen kann. Leider durchzieht ein Übel das gesamte Spiel, das nicht mal ich, als absoluter Fanboy, schönreden kann. Ich rede von den extremen Rucklern und Framerateeinbrüchen, vor allem beim Durchqueren der Stadt und den vielen Autosavepunkten (ich beziehe mich übrigens auf die PS3 Version des Spiels).

Das zweite Übel ist das eher schlechte Monsterdesign, wobei schlecht noch nicht einmal das richtige Wort ist. Die Gegner passen einfach nicht sonderlich gut in das Silent Hill Universum und dieses Gefühl verschwindet während des Spielens auch nicht. Meine dritte, und letzte, Beschwerde sind die aufhebbaren Objekte, die überall in Räumen und auf Straßen zu finden sind. Okay das Konzept, dass man nur eine Schlagwaffe (plus eine permanente Pistole) mit sich tragen kann, war gar nicht so übel. Problematisch wird es aber, wenn man rumliegenden Waffenmüll kaum von wichtigen Objekten unterscheiden kann. Dieses Problem wäre ganz einfach mit einer weiteren Anzeige auf dem Bildschirm lösbar gewesen. Schade.

Es gibt aber auch viele Kritikpunkte anderer Medien, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. So finde ich das Kampfsystem für ein Silent Hill ziemlich gelungen. Es sorg immer dafür, dass man den Gegnern leicht unterlegen ist und sich zweimal überlegt ob man wirklich kämpfen will.
Die Fluchsequenzen vor dem schwarzen Loch tauchen nicht sooo oft auf und sind auch nur recht kurz. Viele nehmen diese Sequenzen als Argumentation dafür, dass das Spiel zu actionlastig sei, aber dafür ist der Rest des Spiels oft sehr ruhig.

Kommen wir nun aber zu meinen drei Punkten.
Trotz der Schwächen ist Silent Hill Downpour einfach fantastisch und bietet eine Vielzahl erinnerungswürdiger Momente. Hierfür ist aber vor allem notwendig, nicht nur durch die Haupthandlung zu rennen, sondern sich auch der Nebenmissionen anzunehmen. Wie schon im ersten Satz geschrieben, kam ich mit Haupthandlung, Nebenquests und der Erkundung der Stadt letztendlich auf eine Spielzeit von knapp über 20 Stunden. Einer Spielzeit, die ich in noch keinem der Vorgänger erreicht habe.
Dem zweiten Punkt werden viele womöglich nicht zustimmen, aber nach all den Horrorspielen, die ich in meinem Leben schon gespielt habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich bei noch keinem so viele Angst hatte, wie bei Dowpour. Das schließt auch die anderen Teile der Reihe, sowie Dead Space und Amnesia mit ein. Auch hier beziehe ich mich zu großen Teilen wieder auf die Nebenquests, aber auch in der Haupthandlung gibt es so einige Schreckmomente. Wie schon bei Alan Wake, sind die gruseligsten Parts die, in denen man einfach durch ein dunkles, verlassenes Haus geht und keine Ahnung hat, was einen erwartet. Es sei aber auch erwähnt, dass der Horror dieses mal auf etwas klassischere Art erzeugt wird und weniger durch verstörende Bilder wie bei den Vorgängern.
Nun zum letzten und vielleicht umstrittensten Punkt: Silent Hill Downpour kann es sehr gut mit den anderen Silent Hill Teilen aufnehmen. Es hat sogar Potenzial der beste Teil der Serie zu werden, wären da nicht die drei nervigen Kritikpunkte (s.oben). So bleibt es zwar immer noch ein geniales Spiel, aber gerade das Fehlen der verstörenden Monster steht wie eine Mauer vor dem Weg zur Perfektion.

Eins hat mich Silent Hill Downpour aber ganz klar gelehrt - die größte Horrorspielreihe aller Zeiten, ist noch lange nicht auf dem absteigenden Ast und durchaus auch in der Lage, sich auf gute Art von den Wurzeln der Serie zu entfernen. Mir bleibt nun nichts mehr weiter, als euch eine absolute, 100%ige Kaufempfehlung für dieses Spiel auszusprechen.


Im folgenden noch ein paar Punkte die mir besonders gefallen haben, mehr gibt es dann in unserem Silent Hill Special, das bald folgen wird.
- feste Kameraperspektiven in einigen Räumen
- sympatischer Protagonist
- neben den Tipps auch Hinweise im Ladebildschirm
- (teils überraschende) Anspielungen auf die Vorgänger
- die sehr unterschiedlichen Enden
- diverse Nebenquests
- das Märchen ;)

Mittwoch, 18. April 2012

Podcast Episode #14 Das DLC Dilemma

 Tony und Fincky/Artwork von Sophie

Es ist mal wieder Zeit, über ein kontroverses Thema zu diskutieren. Nicht nur um die Leute auf unsere Seite zu ziehen, die aktuell noch von Mass Effect 3 genervt sind, sondern auch, weil wir uns ein wenig den Frust von der Seele reden müssen. Und zwar zum Thema DLC, also Downloadable Content und speziell zu überteuerten Map Packs für Call of Duty und Day-One-DLC wie eben im genannten Beispiel Mass Effect 3. Damit ist eigentlich schon genug gesagt, hört einfach rein und sagt uns, was ihr von diesem umstrittenen Thema haltet und wann ihr bereit seid, für Zusatzinhalte Geld auszugeben.


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 Und hier noch einige Anmerkungen

1. Ich möchte nicht unerwähnt lassen, dass Entwickler CD Project und Publisher Namco Bandai wieder mal ein gutes Gegenbeispiel für den bezahlt-für-jeden-Scheiß-Trend darstellen, indem sie auch für The Witcher 2 wieder ein kostenloses Enhanced Edition Upgrade anbieten, das satte 10GB groß ist und extrem viele Neuerung mit sich bringt. Dafür ein großes Lob!

Sonntag, 1. April 2012

Podcast Episode #13 Wenn Spiel und Film verschmelzen Teil 2

von Fincky und Tony

Nachdem wir im ersten Teil des Podcasts ausführlich über filmische und serientypische Elemente in Spielen geredet haben, gehen wir nun im zweiten Teil auf das diskussionswürdige Thema "Videospieleverfilmungen" ein und kommen dabei recht schnell zu einem einstimmigen Ergebnis. Doch obwohl Spieleverfilmungen qualitativ sehr oft mangelhaft sind, kann man vielen von ihnen einen gewissen, oft ungewollten und trashigen, Unterhaltungsfaktor anrechnen. Wir haben uns jedenfalls durch all die Beat-Em-Up-Filme wie Street Fighter, Dead Or Alive oder Mortal Kombat gekämpft, aber auch Blockbuster wie Resident Evil, Silent Hill und Prince Of Persia nicht vergessen. Warum wir explizit auf die Fähigkeiten Uwe Bolls zur Inszenierung von erinnerungswürdigen Sexszenen eingehen, könnt ihr sowohl im Cast hören als auch unten in den Anmerkungen sehen. Und nun viel Spaß!

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 Und hier noch einige Anmerkungen

1. Jean Claude van Damme hält in Streetfighter - The Movie, eine der bewegendsten und authentischsten Ansprachen, die wir je gehört haben.

2. Der Trailer zum fantastischen Super Mario Bros. Film!


3. Der Trailer zum Horror-Spielfilm "Stay Alive" in dem es um Videogames geht.


 4. Uwe Boll inszeniert zwei der (un)erotischsten Szenen der Filmgeschichte. Und das obwohl er Tara Reid und Kristana Locken an Bord hat. Hier die Szene in "Alone In The Dark" und unten die Szene aus BloodRayne.