Freitag, 30. November 2012

Podcast Episode #27 Die Welt des Horrorfilms - Teil 1: Halloween

Fincky

Einen Monat nach Halloween gibt es endlich wieder einen Filmpodcast. Und dann auch noch ein Thema das wir längst behandelt haben, aber nicht entsprechend gewürdigt haben. Tony war dieses Mal leider nicht dabei. Dafür hat Fincky sich aber seinen Kollegen Richard, ausgewiesener Filmexperte und Fan des 80er Jahre Kinos, dazu geholt um ellenlang über die wichtigsten Horrorfilme und versteckte Perlen zu reden. Und wie man das so kennt, ist man erst mal in seinem Element, vergisst man schnell die Zeit und so haben wir uns entschieden eine ganze Reihe von Podcasts zum Thema Horrorfilm zu machen. Den Anfang macht dabei eine zweistündige Sendung zum Thema "Halloween". Richard und Fincky diskutieren und informieren ausführlich alle Teile der Serie, angefangen vom Klassiker des 1. Teils bis zum Debakel in der Reality-TV Variante und ja sogar das Reboot von Rob Zombie. In der nächsten Folge dieser Reihe wird es im Übrigen um die "Nightmare On Elm Street"-Filme gehen. Bis dahin viel Spaß!





Mittwoch, 28. November 2012

Angespielt: Metal Gear Rising Revengeance (Demo)



von Tony Menzel

Metal Gear Rising Revengeance ist kein unbeschriebenes Blatt, vor allem nicht bei uns im Ohrenschmaus. Sollte ich euch noch nicht genug die Ohren über dieses Spiel abgekaut haben, hört doch einfach nochmal ein paar unserer letzten Episoden. Ein Blick oben auf den Kopf unserer Seite sagt wohl alles.
Umso größer war natürlich meine Vorfreude auf die Demo Version, die nun mit der Zone of the Enders HD Collection (ab morgen im Handel) geliefert wurde.
Leider scheinen gerade Fans von Konami Franchises generell gegen Veränderungen zu sein (s. Silent Hill, Castlevania etc.) und spätestens seit die Entwicklung auf Platinum Games überging, ließ man dem Hass freien Lauf. Das hat mehrere Gründe: Erstens wurde das vorherrschende Element der Metal Gear Reihe, das Schleichen, fast gänzlich entfernt, zweitens gibt es immer noch Spieler, die sich über Hauptfigur Raiden aufregen, der schon in Metal Gear Solid 2 den Platz von Solid Snake einnahm.
Aber genau da sind wir auch schon beim größten Gegenargument: die Metal Gear Reihe steht seit jeher für Veränderungen. Jeder Ableger glänzt durch komplett neue Elemente, wie einen neuen Helden, ein Survival System oder die Wahl verschiedenster Orte als Schauplätze. Kein Mensch der Metal Gear Solid 4 Guns of the Patriots gespielt hat, kann ohne zu Lügen sagen, dass er nicht gerne mal im Cyborg Körper von Raiden gesteckt hätte (bitte nicht wörtlich nehmen) der mit zwei Schlägen einen Metal Gear zerlegen kann.

Diesen Wunsch zu erfüllen ist die Aufgabe von Metal Gear Rising und niemand anderes als Platinum Games ist fähig, es auch perfekt umzusetzen. Denn wie sich herausstellte, wurde das Projekt schon ein Jahr zuvor von Kojima Production eingestellt, bevor man es überhaupt an Platinum Games weiter gab.
Meine Erwartungen waren jedenfalls sehr hoch. Eine Story von Kojima Production gemischt mit dem Gameplay der Character Action Meister Platinum kann eigentlich nur ein Highlight und schon jetzt mein Game of the Year Favourit für 2013 werden. Was schon seit der ersten Ankündigung von Rising (damals noch Metal Gear Solid: Rising) im Vordergrund stand, war die Schneidemechanik, die es ermöglichen soll jedes Objekt in einem beliebigen Winkel zu zerlegen. Wie die USK damit umgehen wird, ist leider noch ungewiss.

Die Demo beginnt mit einem kurzen VR Tutorial. Wir lernen im Wesentlichen die Schneidemechanik, mehr leider nicht. Es bleibt zu hoffen, dass das serientypische VR Training im Hauptspiel noch weiter ausgebaut wird. Obwohl sie dem gleichen Genre angehören, ist Rising nur schwer mit dem zuletzt getesteten DmC zu vergleichen. Das Gameplay geht nicht so leicht von der Hand und erfordert die Bereitschaft, erlernt zu werden. Das Schneiden geht dagegen überraschend locker von der Hand und tatsächlich ist es möglich, viele Objekte in der Umgebung zu Kleinholz zu verarbeiten. Größere Objekte lösen sich kurz darauf in Luft auf. Das ist zwar nicht ideal gelöst, viele kleine Objekte in der Umgebung würden aber sicher auf Kosten der Framerate gehen. Und die läuft Gott sei Dank mit konstanten 60 Frames per second.
Ihr glaubt gar nicht, wie viel Spaß es macht, eine kleine Melone mit dem Schwert zu zerschneiden, bevor ihr es nicht selbst probiert habt.

Wie schon gesagt, das Spiel öffnet sich euch nicht so leicht wie z.B. DmC, macht dafür mit etwas Übung umso mehr Spaß. Meine größten Schwierigkeiten hatte ich mit dem Blocken und das fast bis zum Ende der Demo. Denn eine Abwehr-Taste an sich gibt es nicht (eine Ausweichtaste übrigens auch nicht). Gegnerische Angriffe werden geblockt wenn man die Viereck Taste, die sonst für Angriffe benutzt wird mit dem linken Stick kombiniert. Stellt euch einfach vor, ihr wehrt einen Angriff mit einem Gegenangriff ab. Das braucht einiges an Geschick und Gewöhnung, ist aber umso befriedigender, wenn es funktioniert.

Neben dem Schwert kann Raiden weitere Waffen benutzen, u.a. solche, die man in der Umgebung findet, wie Granaten oder Raketenwerfer. Mit dem Steuerkreuz kommt man ins Waffen- und Objekt Menü um auszuwählen, was Raiden in der zweiten Hand halten und auch, um Heilgegenstände auszurüsten.
Der Stealth Aspekt ist nicht ganz verschwunden. Es ist möglich, sich mit langsamen Schritten dem Gegner zu nähern und ihn "leise" auszuschalten. Bei einem Kampfsystem das so viel Spaß bringt, ist es aber meist überflüssig, darauf zurückzugreifen.

Meine größte Befürchtung galt allerdings der Story, dem vielleicht stärksten Element der ganzen Metal Gear Solid Reihe. Platinum Games ist leider nicht für die allerbesten Storys bekannt und eine eher wirre Erzählweise. Auch in diesem Punkt kann ich Entwarnung geben: es fällt sofort auf, dass die Story aus den Federn von Kojimas Team stammt. Wie die Agenten der Vorgänger, wird auch unser Cyborg Ninja von einem Team von Experten via Codec unterstützt. Wie gewohnt drückt ihr Select um einen der Kontaktleute anzurufen. Es bleibt zu hoffen, dass der Umfang der Codec Gespräch wieder größer ist, als im Vorgänger. Haben die anderen Figuren etwas zu sagen, erscheint nun auch ein Bildschirm mitten im Spielgeschehen (natürlich in ruhigen Momenten). Man hat also Zeit, während des Anrufes die Umgebung zu erkunden.
Die verschiedenen Charaktere versprechen schon jetzt tolle Interaktionen und ich bin gespannt, mehr über sie zu erfahren.
Auf die Details der Story will ich jetzt nicht eingehen. Nur so viel sei gesagt: 3 Jahre nach den Ereignissen von MGS4 hat die Anwendung von Cyborg Technologie an Beliebtheit gewonnen. Raiden arbeitet für eine Privatarmee um Geld für seine Family zu sammeln, als Beschützer eines afrikanischen VIPs, der jedoch bei einem Zwischenfall von einem weiteren Schwertkämpfer namens Sam getötet wird. Hinter dem terroristischen Angriff steckt eine feindliche Privatarmee namens Desperado Enterprises, denen Raiden nun auf den Fersen ist, unterstützt von Mitgliedern der Maverick Security (seine Codec Kontakte).

Bis auf kleinere Kritikpunkte gibt es nichts an dieser Demo, das mir nicht gefallen hätte. Die Levelbegrenzungen sind nicht immer elegant gelöst. Entweder schafft Raiden es nicht, auf ein paar Steine zu springen, obwohl es an anderer Stelle noch ging, dann hat man wieder sichtbare Energiebarrieren, die auch in die Geschichte eingebunden sind, aber eher wie eine Ausrede wirken. Das fällt gerade deswegen auf, weil die Umgebung ansonsten recht hübsch gestaltet ist.
Typisch Platinum Games, gibt es nach jedem größeren Segment eine Abrechnung bzw Punktverteilung, in der unsere Leistung bewertet wird. Das schadet dem Spielfluss ein wenig und dürfte für Metal Gear Fans reichlich ungewohnt sein, die sonst nur am Ende des Spiels ein Feedback zu ihrer Leistung bekommen.
Ungewohnt ist auch Verhältnis von Kamera und Angriffsrichtung. In den meisten Spielen ist man es gewohnt, dass die Figur in Richtung der Kamera angreift, hier greift Raiden aber nicht in unsere, sondern seine Blickrichtung an. Blicken wir also auf den Feind unser Held aber nach links, so greift er auch nach links an.

Davon abgesehen kann die Demo aber auf ganzer Linie überzeugen. Sie wird mit einem Endgegnerkampf abgeschlossen, der es in sich hat und den ich erst nach dem fünften Mal bewältigen konnte (als ich endlich das Blocken gelernt hatte). So muss das sein.

Metal Gear Solid ist in meinen Augen die beste Spielereihe, denn sie verbindet gekonntes Gameplay mit einer fesselnden Geschichte voller Wendungen, Humor und sympatischen Charakteren. Das Spin-Off Metal Gear Rising geht nun einen actionreicheren Weg scheint aber den anderen Teilen in nichts nachzustehen. Raiden gehört ganz klar zu meinen Lieblingscharakteren in diesem Universum und ich hoffe, dass ich ihn in Rising nicht das letzte Mal spielen werde.
Mit Metal Gear Rising, DmC, God of War Ascension und Lords of Shadow 2 wird 2013 ganz klar das Jahr der Character Action Games. Aber ich weiß schon jetzt, welches mein liebstes sein wird.

Hitman Blood Money Bis zum Tod

von Tony Menzel

Das neue Hitman Absolution scheint nicht alle Erwartungen der Fans erfüllen zu können. Zu viel Geschleiche, zu viel Geballer, zu viel Splinter Cell Conviction. Ihr wisst ich liebe Conviction, aber in einem Hitman hat Mark&Execute einfach nichts zu suchen. Aber vergessen wir doch für einen Moment Absolution und widmen uns dem besten Hitman der Reihe: Blood Money. Zwar war die Steuerung noch nie ganz perfekt und das Spiel hat inzwischen auch schon 6 Jahre auf dem Buckel, glänzt aber immer noch mit abwechslungsreichen Szenarien in schönen Umgebungen mit jeder Menge schwarzem Humor.
Und weil der Tod so ein vorherrschendes Thema in Hitman ist, fangen wir doch an mit einem klassischen "Bis zum Tod" Video in meinem Lieblingslevel.


Dienstag, 27. November 2012

Review: The Walking Dead (Spoilerfrei)



von Tony Menzel

Plattform: PC, PS3, Xbox360
Release: 2012
Entwickler: Telltale Games

Es wird mir wohl keiner widersprechen, wenn ich sagen, dass The Walking Dead der größte Überraschungshit 2012 sein dürfte. Damit meine ich weder Comic, noch Serie sondern das 5-teilige Adventure aus dem Hause Telltale. Vor etwa einem halben Jahr erschien Episode 1 für Playstation Store, XBox Live und Steam, gefolgt von Episode 2-5 in monatlichen oder zweimonatlichen Abständen. Nun wurde die erste Staffel abgeschlossen und es wird höchste Zeit, ein Fazit zu ziehen.

The Walking Dead ist aus so vielen Gründen ein Überraschungshit. Schon in der Vergangenheit lieferte Telltale gute Arbeit im Adventure-Bereich ab, mit Spielen wie Sam&Max oder Back to the Future, die ebenfalls im Episodenformat erschienen. Dass sie ein potentiellen Spiel des Jahres abliefern würden, damit hätte wohl keiner gerechnet. Das Zombie Adventure besticht durch eine, für Spiele eher seltene, Erzählstruktur, ausgefeilte Charaktere und unglaublich cineastische Momente, die so manches Mal sogar Heavy Rain und Uncharted Konkurrenz machen. Dabei bleibt das Spiel aber stets minimalistisch: es geht nicht darum die Welt zu retten, sondern um eine kleine Gruppe von Menschen, die einfach nur versucht zu überleben. Ganz wie im Vorbild.

Die Geschichte findet parallel zu den Ereignissen von Comic und TV Serie statt. Hier und da bekommen Charaktere Gastauftritte, aber im Wesentlichen ist die Geschichte des Spieles komplett unabhängig. Hautpfigur ist der Geschichtslehrer Lee Everett, der gerade auf dem Rücksitz eines Polizeiwagen unterwegs ist, als ein vermeintlicher Unfall Fahrer, Passagier und Fahrzeug von der Strecke abbringt. Gefolgt von Zombies gelingt Lee die Flucht in ein nahe stehendes Wohnhaus, wo er auf die Kleine Clementine trifft. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Ich hatte schon immer eine Schwäche für Spiele, die im TV Serien Stil erzählt werden. Jede der 5 "Folgen" dauert etwa 2 Stunden und führt an verschiedene Orte und in verschiedene Situationen, die spannender kaum sein könnten. Am Anfang jeder Folge gibt es einen Rückblick auf das was bisher geschah, am Ende der Episoden eine kleine Vorschau, Cliffhanger natürlich inbegriffen. Das ganze Konzept hätte man kaum besser umsetzen können, vor allem als Versoftung einer TV Serie.
Die Grafik dagegen erinnert eher an einen Comic. Charaktere und Landschaften sind wunderschön gezeichnet. Gerade die großen Augen und übertriebenen Mimiken der Personen erschienen mir zu Anfang doch sehr unpassend. Auch das Design der Zombies ist eher eine Mischung aus widerlichen Gruselzombies und den grünen Maskottchen auf T-Shirts und Schlüsselanhängern. Schnell merkt man aber, dass die Grafik der Atmosphäre nicht im Wege steht und vor allem der Gewalt.

Denn The Walking Dead ist ziemlich blutig und nicht selten muss man Gräueltaten mit eigener Hand ausführen. Wäre die Grafik realistischer gewesen, hätte das wohl große Diskussionen ausgelöst.
Es ist ganz klar was hier gezeigt wird: eine düstere Welt ohne Hoffnung in der nicht nur ein Zombie, sondern auch der Mensch neben dir und eigentlich absolut alles dein größter Feind sein kann.

Das Gameplay wurde interessant gestaltet. In kleinen, eher anspruchslosen Adventure-Passagen, bewegt man Lee mit dem Linken Stick durch kleine abgegrenzte Bereiche. An Stelle der klassischen Adventure-Maus hat man einen Cursor, den man jederzeit mit dem Rechten Stick bewegen kann. Der Cursor hat 4 Seiten die für je eine Taste auf dem Controller stehen und verschiedene Aktionen, je nach Situation auslösen.
Zum Beispiel kommt ein Zombie mit einem Mordsmäßigen Tempo auf uns zu, neben uns liegt ein Messer. Mit dem Linken Stick versuchen wir nach hinten zu entkommen, während wir mit dem Cursor das Messer aufsammeln müssen. Danach richten wir den Cursor auf den Zombie und lösen mit der X-Taste einen Messerstich aus. Oft folgt daraufhin ein Quick Time Event.
Dieses Kontrollschema eignet sich nahezu perfekt für sowohl ruhige Passagen, als auch hektische Momente. Es verbindet die besten Eigenschaften eines klassischen Adventures und Heavy Rain.
Auch Schusswaffen werden auf die gleiche Art bedient, präzises Zielen ist nicht nötig, solange der Cursor über dem Zielobjekt ist.

Wirkliche Rätsel gibt es in The Walking Dead nicht, nur kleinere Momente in denen wir herausfinden müssen, wie wir vorankommen und in denen wir Gelegenheit haben mit unseren Mitmenschen zu reden.
Die Dialoge und Interaktion zwischen den handelnden Figuren ist der Kern dieses Spiels. Die meisten Gespräche erfordern eine Antwort innerhalb eines Zeitrahmens, sonst schweigt Lee. Die besten Momente sind die, in denen wir harte Entscheidungen treffen müssen. Härter als in jedem anderen Spiel, das ich bisher gespielt habe. Telltale schafft es, diese Situationen perfekt zu inszenieren. Sie tauchen immer wieder auf, ohne sich zu wiederholen. Für Staffel 2 wird man viel Brainstorming brauchen, um sich frische Szenarien zu überlegen.

The Walking Dead ist ganz klar der heißeste Anwärter auf das Spiel des Jahres, aber das heißt nicht, dass es frei von Kritikpunkten ist. Das Fehlen richtiger Gameplay Elemente sollte bei einem Spiel dieser Art natürlich kein Thema sein. Einige Stellen hätten trotzdem anspruchsvoller sein können und hätten sogar zu einer etwas längeren Spielzeit beigetragen. Ganz klar, Telltale wollte, dass man ohne Frust durch die Geschichte kommt und das geht sogar soweit, dass ein Objekt, das man zur Lösung eines "Rätsels" braucht extra stark in Szene gesetzt wird.
Es wäre z.B. möglich zusätzliche Optionen einzubauen, die der Spieler nach dem ersten Durchlauf freischalten kann. Angenommen es würde eine Instant Death Option geben: sobald man eine falsche Entscheidung trifft oder zu spät reagiert, stirbt der eigene Held und das Spiel beginnt von vorne (oder zumindest die Episode). Auch der Schwierigkeitsgrad für die kleinen Rätsel könnte anpassbar sein. Das Nichtvorhandensein solcher Optionen wird natürlich nicht als Fehler angerechnet.

Technisch hat das Spiel auch seine Schwierigkeiten. Okay, welches Spiel hat das nicht? Da The Walking Dead aber selbst für Adventure-Verhältnisse sehr geradlinig ist, hätten viele Bugs ausradiert werden können. Animationen wirken oft etwas steif, der Wechsel zwischen Szenen dauert unnötig lange und zuweilen dauert der Bildwechsel auch länger als geplant. Manchmal ist die Kamera etwas eigenwillig und zeigt das Geschehen aus 500 Meter Entfernung von unten. In solchen Momenten bleibt nichts anderes übrig als das Spiel neuzuladen. Zum Glück wird das Spiel quasi permanent auto-gespeichert.
Der Zeitdruck zwischen den Episoden scheint der Grund dafür zu sein, dass diese mit zunehmender Zahl unsauberer programmiert wurden. Hier wäre es wohl besser gewesen, zum Release der ersten Episode bereits die ganze Staffel fertig zu haben.

Die Quick Time Events sind meistens klassisch gehalten. Drücke Knopf 1 um Event 1 zu erreichen oder drücke Knopf 1 so schnell wie möglich um die Oberhand zu gewinnen. Bewege den Cursor schnell an die richtige Stelle und drücke wiederum Knopf 1 um das Objekt aufzuheben. Dieses Kontrollschema ist keineswegs schlecht, passt in den meisten Situationen, ist aber durchaus verbesserungswürdig.

Eine der großen Stärken von Heavy Rain sind die nachvollziehbaren Bewegungsabläufe und dass die Befehle auf dem Bildschirm immer dem Geschehen folgen. Nehmen wir als Beispiel eine Kampfsszene: Unser Gegner hebt den rechten Arm zum Angriff, wir müssen Knopf 1 drücken um ihn aufzuhalten. Der Befehl, welche Taste wir folgen müssen folgt dabei dem Arm des Angreifers, damit wir nie den Blick vom Geschehen abwenden müssen. Ein anderes Beispiel sind Szenen in der eine Figur offensichtlich leidet. Heavy Rain gelingt es hier besser, das Leiden der Figur an den Spieler zu vermitteln.
Trotz dieser Vergleiche hat auch das die Steuerung bei The Walking Dead ihre Vorteile, vor allem wenn es darum geht, die Waffe auf jemanden zu richten, wobei der Cursor sozusagen zum Fadenkreuz wird (nicht bildlich aber praktisch).

Wie schon gesagt, die schweren Entscheidungen bilden den Kern des Spieles und die wichtigsten spielen auch in späteren Episoden noch eine Rolle. Mal beeinflussen sie das Verhältnis der Charaktere, mal führen sie sogar in ganz neue Situationen. So schön das auch klingt, ist der eigentlich Plot kaum beeinflussbar. Wie bei den meisten Spielen die große Entscheidungen "vorgaukeln" läuft am Ende doch wieder alles zusammen. Das klingt negativer als es eigentlich ist. Allein um eine weitere Staffel zu ermöglichen, sollte diese eine Fortsetzung der ersten sein, ist es nötig bestimmte Handlungsverläufe festzulegen.

Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gerade in den letzten Episoden oft hilflos und war nicht mit allen Entscheidungen der Spieldesigner ganz einverstanden. Manche Situationen hätte man sicher besser lösen können, vor allem dann wenn es um das Ableben einiger Charaktere geht.
Sagen wir es so: manchmal habe ich das Gefühl, das Spiel zeigt Grausamkeit nur der Grausamkeit wegen und nicht um die Geschichte voranzutreiben oder Charaktere auszubauen. Um diese Review spoilerfrei zu halten kann ich auf viele Punkte in der Story leider nicht eingehen, auch wenn sie Auswirkungen auf mein Fazit haben werden. Im bald folgenden TWD Podcast werden wir diese jedoch ausführlich diskutieren.

Aber das alles ist Meckern auf allerhöchstem Niveau. Wer auf Spiele mit gutem Storytelling steht und über eingeschränkte Freiheit und ein Mindestmaß an eigentlichem Gameplay hinweg sieht, kann kaum etwas besseres bekommen als The Walking Dead. Allein das Preis/Leistungs-Verhältnis (5€ pro Episode oder 20€ für die ganze Staffel) ist so unglaublich, dass man sich eigentlich schlecht fühlen sollte, dass man sonst 60€ in Einheitsbrei investiert.


Fazit: The Walking Dead Staffel 1 legt die Latte für Storytelling und Charaktere in Spielen extrem hoch. Noch nie musste ich so harte Entscheidungen treffen und selten habe so sehr mit gelitten. Was Telltale hier abgeliefert hat ist unglaublich dramatisch, emotional und zugleich furcheinflössend. Das Adventure The Walking Dead ist die perfekte Ergänzung zum sowieso schon großartigen Universum. Hoffen wir, dass Telltale für Staffel 2 die Zeit und das Budget bekommt um auch die letzten Fehler auszuradieren.


Story: Sehr gut                    Gameplay: Ausreichend


FAZIT: GUT
(wenig Spiel, dafür umso mehr Story)



Montag, 26. November 2012

Review: Need For Speed - Most Wanted (2012)

Fincky



Eine ungefähr ebenso schnelles Reboot gab es zuvor nur bei den Verfilmungen von Spider-Man, ansonsten dürfte "Need For Speed - Most Wanted" auf weiter Flur da stehen, denn das Original liegt grade mal 7 Jahre in der Vergangenheit und bekam zu seiner Zeit recht gute Kritiken. Das Reboot hat sich Criterion vorgeknüpft, das Entwicklerstudio, dass auch Hot Pursuit schon zu neuem Glanz verhalf. Und nach dem mittelschweren "The Run" Fiasko von Black Box musste EA nun wieder ein wirklich gutes Racing-Game nachlegen und hat es auch mit einigen Abstrichen getan...

Nach einer kurzen Einleitung mit den wichtigsten Fakten und Regeln von "Most Wanted" werden ihr sofort in die Open World entlassen und könnt munter erkunden und euch ersten harmlosen Rennen anschließen. Harmlos, so steht es auf dem Papier, wäre da nicht das einfach zu erlernende, aber schwierig zu meisternde Handling der einzelnen Wagen. Besonders in sehr hohen Geschwindigkeitsregionen sind Unfälle und Karambolagen nicht zu verhindern. Generell müsst ihr ziemlich lange trainieren um überhaupt mal völlig fehlerfrei einen Kurs zu absolvieren. Irgendwas steht doch immer im Weg. Die manchmal aufgesetzten Licht- und Blendungseffekten tragen ihr Übriges dazu bei. Die Crashs sind wieder toll in Szene gesetzt, aber nach dem zehnten Mal gehen einem die immerhin 2-3 Sekunden langen Animationen auf die Nerven. Immerhin wird man automatisch in die korrekte Richtung zurückgesetzt, der Zeitverlust ist also nur marginal.

Die eigentliche Story des Spiels ist nicht umfangreicher als eine Fast & Furious Episode, aber das ist auch nicht gefordert. Ihr habt in der fiktiven Stadt Fair Haven zehn große Kontrahenten, die es im Laufe der Karriere zu besiegen gilt. Bis dahin müsst ihr genug Credits freischalten in kleineren Rennen, bevor ihr dann auf die richtigen Gegner losgelassen werden. Auch kleine Erfolge gilt es freizuschalten, zum Beispiel das Durchspringen großer Reklametafeln. Der Singleplayer-Modus wird euch aber recht schnell langweilen, da die NfS-typische Gummibandmechanik kaum Spannung in den Rennen aufkommen lässt. Die schönen Multiplayer-Modi lassen jedoch einige Herzen höher schlagen, hier kann man sich wunderbar mit Freunden und anonymen Rasern auseinandersetzen. Hier liegt klar der Spaßfaktor des Games und darauf ist es letztlich auch ausgelegt. Doch nicht nur eure Konkurrenten machen euch die Hölle heiß, nein auch die Cops sind aggressiv und häufig auf eurer Fährte. Quasi schon als Gefechte ablaufende Duelle mit den Ordnungshütern geben schon einen gewissen Thrill ab und machen ordentlich Spaß, schade nur, dass ihr auch nach einem absolvierten Rennen bestraft werdet, in dem euch die Polizei weiterverfolgt. Realistisch, aber in diesem Fall keine potente Lösung für den Spielspaß. Auch die fehlende Schnellstartfunktion für Rennen, soweit ich sie nicht übersehen habe, enttäuscht. So muss man oft einige Kilometer bis zum nächsten Rennen fahren, auch wenn man nur kurzzeitig eine Runde einlegen will.

Grafisch reißt "Most Wanted" keine Bäume aus, weiß aber dennoch zu gefallen. Die Autos sehen schick aus, die Kulisse ebenfalls, dazu läuft das Spiel in der Regel flüssig ab (zumindest auf der getesteten X-Box 360), dennoch kommt es ab und zu mal zu Rucklern. Lediglich die schon angesprochenen Lichteffekte können mit der Zeit nerven, da sie oft erst spät den Gegenverkehr oder Hindernisse erkennen lassen. Auch hier: realistisch, aber ein Spielspaßkiller. Der Soundtrack ist längst nicht so gut, wie noch in "Hot Pursuit" und bewegt sich zwischen rockigen Tracks und einer Menge Dubstep.

Das neue "Most Wanted" ist ein gelungenes Rennspiel, mit Stärken und Schwächen. Man kann mit dem Spiel zumindest mit XBL Gold oder PSN-Account nichts falsch machen. Aber Criterion hat hier auch kein Top Game wie "Forza" oder "Gran Turismo" hingelegt, aber besser als das letzte "Ridge Racer" ist "Most Wanted" in jedem Fall.


Let's Play Hotline Miami

von Tony Menzel

Hotline Miami ist schwer zusammenzufassen. Es ist ein sehr arcade-lastiger, gewalttätiger, aber vor allem spaßiger 2D Shooter. Angeleitet durch die Anrufe der Hotline Miami geht unsere Hauptfigur zu bestimmten Adressen um sie von sämtlichen Lebewesen zu säubern. Mit Trial&Error kämpfen wir uns durch Massen von Gegnern, bis wir die perfekte Taktik erlernt haben, um mit dem Gesindel fertig zu werden. Ein Treffer, egal ob Schuss, Schlag oder Biss bedeutet allerdings den Tod und man wird sofort an den Eingang des Levels zurückgesetzt. Das ganze ist so unglaublich befriedigend, dass man komplett auf eine Story verzichten könnte. Und dann ist da doch eine. Eine ziemlich gute und mysteriöse, die sich nur langsam entschlüsselt.

Seit nun schon anderthalb Wochen läuft mein Let's Play von Hotline Miami und mit Teil 10 kommt die Geschichte langsam zu ihrem Höhepunkt. Manchmal ist es schwer zu glauben, was mit einer simplen 2D Grafik und ein paar guten Einfällen alles möglich ist. Werft doch einfach mal einen Blick auf meine Videoreihe und wenn es euch gefällt, solltet ihr über einen Kauf nachdenken. Hotline Miami ist ganz klar eins der Highlights dieses Jahres.
Den ersten Teil des Let's Plays findet ihr HIER. Außerdem gibt es exklusiv im GameOne Playtube auch das Hotline Miami Bis zum Tod.

Und hier gibt es den aktuellen Teil. Weitere Episoden landen täglich in unserem Youtube Channel.



Freitag, 23. November 2012

Angespielt: DmC - Devil May Cry (Demo)

von Tony Menzel

Nach dem Erfolg von Resident Evil 2, wurde Game Designer Hideki Kamiya 1998 von Shinji Mikami mit der Entwicklung eines weiteren Resident Evil Teils beauftragt. Dieser sollte Resident Evil 4 werden. Schnell stellte sich heraus, dass das Konzept des Spiels zu weit von der ursprünglichen Formel abwich und aus Resident Evil 4 wurde Devil May Cry. Seitdem hatte die Serie ihre Höhepunke (Dmc3) und ihre Tiefpunkte (Dmc2), war aber stets kommerziell erfolgreich, so dass u.a. ein Anime auf Basis der Spiele entstand.
Mit Devil May Cry 4 wurde der neue Charakter Nero eingeführt, mit neuen Fähigkeiten und einem eigenen Kampfstil. Wieder konnte das Spiel bei den Kritikern überzeugen.

Ob das auch dem neuen Spiel DmC gelingen wird bleibt abzuwarten, doch eins ist klar: noch nie war ein Spiel in der Serie so umstritten wie dieses. Capcom entschied, dass die Reihe frischen Wind brauchen würde und übergab die Entwicklung an das britische Entwicklerstudio Ninja Theory (Heavenly Sword, Enslaved). Doch mit leichten Veränderungen gab man sich nicht zufrieden: eine komplette Neuinterpretation der Marke Devil May Cry und des Protagonisten Dante war das Ziel, verlagert in ein Paralleluniversum. Und genau da begann der Aufschrei der Fans. Als neuer Dante wurde ein schwarzhaariger, verbrauchter Jugendlicher vorgestellt, der bestenfalls wie ein abgemagerter Drogenjunkie aussah. Emo-Dante nennt man ihn gern.
Vielleicht gab man dem Fandruck nach, vielleicht war man selbst mit dem Konzept unzufrieden, auf jeden Fall wurde im Laufe der Zeit ein weniger junkie-mäßiger Held entworfen. Wieder mal ein Beispiel dafür, was passieren kann, wenn man dem Fandruck nachgibt...

Wie auch immer! Nun ist eeendlich eine Demo für DmC verfügbar, das am 15. Januar 2013 bei uns erscheinen wird. Große Befürchtungen gab es vor allem bezüglich des Kampfsystems. Ein Aspekt in dem Ninja Theory in der Vergangenheit nicht unbedingt glänzte, auch wenn das Kampfgeschehen in Enslaved auf seine Art Spaß macht, die Erwartungen bei einem Devil May Cry sind fast unerreichbar hoch!
Und in diesem Bereich kann ich sofort Entwarnung geben: DmC spielt sich absolut gut und flüssig und kann gut mit den Vorgängern mithalten. Schwingt der Held sein Schwert, fühlt sich das sogar noch etwas schwerer an als in den vorherigen Teilen. Es liegt einfach mehr Gewicht und Wucht in einem Schlag. Die Kamera ist nun etwas näher am Geschehen und die Sounds unterstützen das Gefühl noch mehr.
Mit Viereck werden die Pistolen genutzt, können auch aufgeladen werden. Mit Dreieck erfolg ein Schwerthieb, mit Kreis ein Hieb nach oben, um den Gegner in die Luft zu werfen.

Neben dem Schwert Rebellion und den zwei Pistolen Ebony und Ivory, versprechen zwei weitere Waffen einen Zuwachs an Komplexität, die mit den Schultertasten ausgelöst werden: die langsam, aber mächtige Dämonaxt Arbiter und die Engelssense Osiris, mit der große Gegnergruppen auf einmal getroffen werden.
Durch eine Kombination der jeweiligen Schultertaste mit Dreieck oder Kreis, werden verschiedene Kombos ausgelöst. Außerdem übernehmen sie durch die Kombination mit der Viereck Taste praktisch die Funktion des Devil Bringers in Dmc4.
Hat man eine Energieleiste aufgefüllt, kann man durch das Drücken der beiden Sticks den Devil Trigger aktivieren. Eine Verwandlung die den neuen Dante dem alten etwas ähnlicher macht und natürlich auch Vorteile im Kampf bringt. Auf den höheren Schwierigkeitsgraden wird es allerdings schwer diese Leiste überhaupt aufzufüllen.

Eine der wichtigsten Neuerungen für die Serie ist die Implementierung einer Ausweichtaste. Diese wurde (wie z.B bei Bayonetta) praktischerweise auf den zentralsten Knopf R1 gelegt, dort wo sie der Zeigefinger jederzeit erreichen kann. Die Wahl der Taste erscheint erstmal unwichtig, spielt aber eine wesentliche Rolle, denn dadurch ist das Ausweichen aus jeder Situation möglich, wird wie eine Art 2. Natur für den Spieler. Auch das Ausweichen in der Luft ist möglich und auf jeden Fall notwendig.
Dafür wurde in diesem Teil auf das manuelle Anvisieren verzichtet, was sich bisher nicht als Nachteil erwies., da man sich die meiste Zeit sowieso im Höchsttempo durch die Gegnermassen bewegt.

Die Demo bietet zwei Level, einen in dem man sich durch den Limbus, eine Art alternative Realität, bewegt und einen Endgegnerkampf. Außerdem sind für jeden Level zu Anfang drei Schwierigkeitsgrade verfügbar. Absolviert man beide auf dem höchsten, schaltet man außerdem den "Son of Sparda" Modus frei, der nochmal eine Schippe drauflegt. Dieser fordert den Spieler besonders heraus, denn hier wird der Schwierigkeitsgrad richtig gemacht. Nicht nur werden die Gegner stärker und man selbst verliert mehr Lebenskraft bei Treffern, auch kämpfen die Gegner mit neuen Taktiken, die dem Spieler alles abverlangen. Zum Beispiel gibt es einen Gegnertypen der im Son of Sparda Modus von Zeit zu Zeit eine Flächenattacke auslöst, die den Boden um ihn herum in Lava verwandelt.

Auch für Abwechslung wurde ausreichend gesorgt. Der Limbus ist ein seltsamer Ort, der Ähnlichkeiten mit der echten Welt aufweist. Sie schimmert rötlich, wirkt bedrohlich und (ebenfalls wie in Bayonetta) sieht man immer wieder die Schemen der echten Menschen. Im Demo Level muss man an verschiedenen Stellen Kamera-artige Augen aus der Wand reißen um fortschreiten zu können. Besonders spannend wird es, wenn die Welt selbst versucht Dante zu töten. Dann erscheinen in rotglühender Schrift Befehle auf dem Boden und alles um einen herum fängt an sich zusammenzuziehen, zu zerbröckeln und uns bleibt nichts anderes als die Flucht zu ergreifen. Solche Momente sind schön anzusehen, gut gescriptet und versuchen auch mal den Spieler zu verarschen. Von Zeit zu Zeit erinnern sie sogar an die Fluchtsequenzen in Silent Hill Downpour.

Es gibt noch so viel über diese zwei kurzen Demolevel zu sagen, aber stattdessen beschränke ich mich zum Abschluss auf einige Worte über den Hauptcharakter. Ich mag den neuen Dante! Er ist jung, frech, wenn auch insgesamt nicht so "peinlich-cool" wie der alte Dante. Ninja Theory ist bekannt für seine guten Charaktere und davon färbt definitv auch etwas auf Dante ab. So ganz hat er seine coole Art trotzdem nicht verloren. Zieht man die Kameras aus der Wand schlägt er sie schon gerne mal mit einem Spruch wie einen Baseball in die Ferne und mit dem riesigen Endgegner liefert er sich ein Fuck-You-Wortgefecht.
Witzigerweise trägt er die britische Flagge auf seinem Mantel, was garantiert ein Wink vom Entwickler ist.

Nur eine dringende Warnung: verzichtet auf die deutsche Synchro! Nicht alle Figuren sind darin schlecht gesprochen, Dante komischerweise schon. Seine Stimme klingt unpassend, billig und ist die meiste Zeit viel zu leise, im Gegensatz zur Musik. Wenn ihr euch nicht jeden Funken von Atmosphäre kaputt machen wollt, wählt die englische Sprache mit Untertiteln! (auch diese ist oft etwas leise)



Fazit:
Ich freue mich riesig auf DmC. Die Kämpfe gehen locker von der Hand, die verschiedenen Kombos laden ein, sie zu lernen. Besonders im "Son of Sparda"-Modus wird vom Spieler ein ordentliches Maß an Taktik abverlangt. Der neue Dante und die Storyelemente bringen frischen Wind in die Serie. Ob das über das ganze Spiel tragen kann wird sich zeigen, aber ich habe vollstes Vertrauen in Ninja Theory.

Donnerstag, 22. November 2012

Eine Woche wie Weihnachten - Die aktuellen Sonderangebote

von Tony Menzel

Stand: 22.11.2012 um 11.00 Uhr.

Die Zeiten in denen man über die wachsende Zahl der Downloadspiele gemeckert hat, sind lange vorbei. Jene Beschwerden werden inzwischen in einer Flut von Sonderangeboten erstickt. Gerade PC Spieler haben diese Woche eine große Auswahl an tollen Angeboten, die ich hier nicht unerwähnt lassen möchte.


Den Anfang macht natürlich der große Vorreiter Steam. Jedes Jahr bin ich aufs neue überrascht, dass uns vor dem großen Weihnachts-Sale noch ein Herbst-Sale ins Haus steht. Ganz unvorbereitet brach er gestern über uns herein. Die Angebote sind bis jetzt okay, aber nichts bahnbrechendes. Allerdings ist das auch erst der erste Tag. Vergesst beim Shoppen auf keinen Fall die Indie Ecke! Dort findet ihr u.a. das großartige CaveStory+ (Video) für 2,49€ und World of Goo für 2,24€.

Wer noch nie einen Blick in die The Walking Dead Adventures geworfen hat, sollte bei 12,49€ für die ganze Staffel nicht zögern, denn dadurch bekommt man praktisch die Hälfte der Episoden geschenkt. Steht ihr auf Minecraft, habt aber auch eine Schwäche für Sidescroller und Metroidvanias, dann seht euch mal Terraria an, das zur Zeit für nur 3,39€ zu haben ist.
Das Spiel das ich dieses Jahr am meisten gespielt habe ist übrigens Magic Duels of the Planewalkers 2013. Wenn ihr mal Lust auf ein Duell mit mir habt, kauft es euch zum halben Preis.
Da die Angebote sowieso schneller wechseln als Lothar Matthäus seine Frauen, würde es sich nicht lohnen, jedes einzelne hier aufzuzählen, also geht einfach jeden Tag auf Steam und schaut, was es neues gibt.
Ich persönlich warte noch darauf, dass Frozen Synapse weiter reduziert wird. Beim Kauf bekomme ich dann einen zweiten Code für einen anderen Spieler dazu, also seid nett zu mir ;)


Weiter geht es mit einer Seite die nicht selten von mir angepriesen wird. Ehemals Good Old Games, jetzt Gog.com hat ständig neue Angebote zu bieten. Pick 5 Pay 10 hat es mir dabei besonders angetan. Sucht euch 5 Spiele aus und ihr bekommt sie zu einem Gesamtpreis von $10, also weniger als 2€ pro Spiel. Die Auswahl reicht von Alan Wake's American Nightmare, zu To the Moon, Trine, Torchlight, Gemini Rue und noch einiges mehr. Meine Wahl fiel übrigens auf die Spiele: Resonance, das Blackwell Bundle, Multiwinia, Uplink Hacker Elite und Defcon (die meisten anderen Spiele besitze ich schon).


Den Abschluss macht eine weitere Seite die bei mir nicht selten Erwähnung findet: das Humble Bundle.
Genau genommen das Humble Android Bundle 4. Der Name könnte erstmal alle Nicht-Android Besitzer abschrecken, doch bekommt ihr die angebotenen Spiele auch für Windows, Mac usw und könnt sie so oft wie aktivieren, wie ihr wollte.
Die Regeln sind die gleichen wie immer: bezahlt so viel oder wenig wie ihr wollt, verteilt an wen der Betrag gehen soll und ihr bekommt Zugriff auf die angebotenen Spiele. Für Machinarium und einige Zusatzspiele muss euer Betrag über dem Durschnitt sein (aktuell $6,49).
Meine Empfehlung geht besonders an die Spiele Crayon Physics Deluxe und Superbrothers: Sword&Sworcery EP! Allein für die beiden lohnt sich schon das ganze Bundle, egal worauf ihr es spielt! Apropos, Steam Keys für die meisten Spiele liegen natürlich auch wieder bei.


Ich hoffe ich konnte euch überzeugen, einen Teil eures Ersparten aus dem Fenster zu werfen. Seht es einfach so: besser als Alkohol und Zigaretten ist es allemal ;)
Für mehr Empfehlungen und aktuelle Informationen zu den Sonderangeboten folgt mir doch bei Twitter:
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Mittwoch, 21. November 2012

Review: Das Testament des Sherlock Holmes

von Tony Menzel

Plattform: PC, PS3, XBox360
Release: 2012
Entwickler: Frogwares
Publisher: Focus Home Interactive/dtp entertainment

Ich liebe Krimis. Ich liebe sie in Büchern, im Fernsehen, aber vor allem auch in Spielen. Eine der besten Quellen für Krimi Abenteuer ist seit Jahren die Sherlock Holmes Adventure-Reihe und damit auch der neueste Teil "Das Testament des Sherlock Holmes"

Das Spiel beginnt damit, dass Kinder auf einem Dachboden ein altes Puppentheater finden, mit Marionetten des berühmten Sherlock Holmes und seines treuesten Freundes Watson. Außerdem finden sie ein Buch und fangen an daraus vorzulesen. Wenig überraschend erzählt es, wie in den Romanen und Kurzgeschichten von Sir Arthur Conan Doyle, die Geschichten, die Watson niedergeschrieben hat, über die interessantesten Fälle des größten Meisterdetektivs aller Zeiten. Wir steigen direkt in den ersten Fall ein, der als Tutorial dient, um uns die grundlegenden Spielmechaniken beizubringen. Wer die gute alte Point&Click Steuerung gewohnt ist, kann auch dieses Spiel wie ein klassisches Adventure spielen. Konsolen Spieler wählen vielleicht eher die 3rd Person oder 1st Person Steuerung.

Besondere Vor- oder Nachteile hat keine der Steuerungen und Perspektive, wählt also was euch am besten gefällt oder wechselt nach Belieben.
Hinweise, Spuren und jede andere Art von Objekten wird dennoch klassisch mit dem Pfeil bzw Cursor ausgewählt. Zur Hilfe steht euch außerdem Sherlocks Spürsinn zur Verfügung der wahlweise sämtliche Icons in der Umgebung anzeigt.

Den ersten Fall löst Mr. Holmes noch alleine auf, aber in allen folgenden, müsst ihr gefundene Hinweise selbst zu sinnvollen Verkettungen zusammensetzen. Genau dieser Teil des Spiels hat mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich wie ein Detektiv fühlen lassen. Leider sind die Be- und Hinweise manchmal etwas schwammig und die Kombinationsgabe wird durch Ausprobieren ersetzt.
Die Präsentation ist sehr gut gelungen. Die Umgebungen sind extrem detailreich und beim ersten Besuch in der Baker Street fühlt man sich sofort wie zu Hause. Das Spiel ist für Sherlock Holmes Verhältnisse ungewohnt Düster, die Leichen sind meist brutal entstellt und nichts für schwache Mägen. Die Grafik ist durchaus ansehnlich, auch wenn sie stellenweise nicht mit aktuellen Standards mithalten kann. Das gleiche gilt für die Inszenierung. In manchen Momenten kommt sie sehr gut rüber, in anderen wird man wieder daran erinnert, dass es sich "nur" um ein Adventure handelt, z.B. wenn Sherlock Holmes halb schwebend über einen Stapel Kisten spaziert (s. Video).

Dafür kann man das Spiel aber nur schwer verurteilen, denn der Fokus liegt ganz klar auf den Momenten, in denen man seine Figur selbst steuert um Rätsel und Mysterien aufzulösen. Apropos Rätsel: diese sind sehr abwechslungsreich und regen stets die grauen Zellen an. Auch wenn man zum hundertsten Mal das Codeschloss an einer Kiste knackt, ist das Rätsel doch jedesmal ein anderes.

Die Dialoge sind gut geschrieben, entsprechen den Figuren und sind auch im deutschen einigermaßen gut synchronisiert. Über die Stimmen der beiden Hauptfiguren kann man nicht meckern, bei anderen Charakteren variiert das sehr stark. Abgesehen von den Kindern am Anfang fällt das aber nie negativ auf. Vor allem da die Charaktermodelle selbst sehr vielfältig sind.

Die Charaktere wirken meistens genauso, wie man es als Leser der Geschichten erwartet. Einzig der Meisterdetektiv selbst wirkt zuweilen etwas unsympathisch und übertrieben arrogant gegenüber seinem Freund und (in diesem Fall scheinbar viel mehr) Helfer Watson. Ob das eine bewusste Entscheidung zugunsten der düsteren Stimmung oder einfach eine Überzeichnung des Charakters war, wissen wohl nur die Entwickler.


Mehr zu Das Testament des Sherlock Holmes findet ihr in meiner Videoreihe Angespielt: Das Testament des  Sherlock Holmes 1-4 und in Ohrenschmaus Episode 22


Fazit:


Das Testament des Sherlock Holmes ist nicht nur ein tolles Adventure sondern auch ein guter Krimi. Die Rätsel sind abwechslungsreich, Fälle und Charaktere gut geschrieben. Das London des 19. Jahrhunderts wurde gut eingefangen und wirkt düsterer denn je. Für Fans von Sherlock Holmes und Krimis gibt es kaum eine bessere Wahl als dieses Spiel.



FAZIT: GUT
(Perfekt für Genre Fans)