Montag, 26. November 2012

Review: Need For Speed - Most Wanted (2012)

Fincky



Eine ungefähr ebenso schnelles Reboot gab es zuvor nur bei den Verfilmungen von Spider-Man, ansonsten dürfte "Need For Speed - Most Wanted" auf weiter Flur da stehen, denn das Original liegt grade mal 7 Jahre in der Vergangenheit und bekam zu seiner Zeit recht gute Kritiken. Das Reboot hat sich Criterion vorgeknüpft, das Entwicklerstudio, dass auch Hot Pursuit schon zu neuem Glanz verhalf. Und nach dem mittelschweren "The Run" Fiasko von Black Box musste EA nun wieder ein wirklich gutes Racing-Game nachlegen und hat es auch mit einigen Abstrichen getan...

Nach einer kurzen Einleitung mit den wichtigsten Fakten und Regeln von "Most Wanted" werden ihr sofort in die Open World entlassen und könnt munter erkunden und euch ersten harmlosen Rennen anschließen. Harmlos, so steht es auf dem Papier, wäre da nicht das einfach zu erlernende, aber schwierig zu meisternde Handling der einzelnen Wagen. Besonders in sehr hohen Geschwindigkeitsregionen sind Unfälle und Karambolagen nicht zu verhindern. Generell müsst ihr ziemlich lange trainieren um überhaupt mal völlig fehlerfrei einen Kurs zu absolvieren. Irgendwas steht doch immer im Weg. Die manchmal aufgesetzten Licht- und Blendungseffekten tragen ihr Übriges dazu bei. Die Crashs sind wieder toll in Szene gesetzt, aber nach dem zehnten Mal gehen einem die immerhin 2-3 Sekunden langen Animationen auf die Nerven. Immerhin wird man automatisch in die korrekte Richtung zurückgesetzt, der Zeitverlust ist also nur marginal.

Die eigentliche Story des Spiels ist nicht umfangreicher als eine Fast & Furious Episode, aber das ist auch nicht gefordert. Ihr habt in der fiktiven Stadt Fair Haven zehn große Kontrahenten, die es im Laufe der Karriere zu besiegen gilt. Bis dahin müsst ihr genug Credits freischalten in kleineren Rennen, bevor ihr dann auf die richtigen Gegner losgelassen werden. Auch kleine Erfolge gilt es freizuschalten, zum Beispiel das Durchspringen großer Reklametafeln. Der Singleplayer-Modus wird euch aber recht schnell langweilen, da die NfS-typische Gummibandmechanik kaum Spannung in den Rennen aufkommen lässt. Die schönen Multiplayer-Modi lassen jedoch einige Herzen höher schlagen, hier kann man sich wunderbar mit Freunden und anonymen Rasern auseinandersetzen. Hier liegt klar der Spaßfaktor des Games und darauf ist es letztlich auch ausgelegt. Doch nicht nur eure Konkurrenten machen euch die Hölle heiß, nein auch die Cops sind aggressiv und häufig auf eurer Fährte. Quasi schon als Gefechte ablaufende Duelle mit den Ordnungshütern geben schon einen gewissen Thrill ab und machen ordentlich Spaß, schade nur, dass ihr auch nach einem absolvierten Rennen bestraft werdet, in dem euch die Polizei weiterverfolgt. Realistisch, aber in diesem Fall keine potente Lösung für den Spielspaß. Auch die fehlende Schnellstartfunktion für Rennen, soweit ich sie nicht übersehen habe, enttäuscht. So muss man oft einige Kilometer bis zum nächsten Rennen fahren, auch wenn man nur kurzzeitig eine Runde einlegen will.

Grafisch reißt "Most Wanted" keine Bäume aus, weiß aber dennoch zu gefallen. Die Autos sehen schick aus, die Kulisse ebenfalls, dazu läuft das Spiel in der Regel flüssig ab (zumindest auf der getesteten X-Box 360), dennoch kommt es ab und zu mal zu Rucklern. Lediglich die schon angesprochenen Lichteffekte können mit der Zeit nerven, da sie oft erst spät den Gegenverkehr oder Hindernisse erkennen lassen. Auch hier: realistisch, aber ein Spielspaßkiller. Der Soundtrack ist längst nicht so gut, wie noch in "Hot Pursuit" und bewegt sich zwischen rockigen Tracks und einer Menge Dubstep.

Das neue "Most Wanted" ist ein gelungenes Rennspiel, mit Stärken und Schwächen. Man kann mit dem Spiel zumindest mit XBL Gold oder PSN-Account nichts falsch machen. Aber Criterion hat hier auch kein Top Game wie "Forza" oder "Gran Turismo" hingelegt, aber besser als das letzte "Ridge Racer" ist "Most Wanted" in jedem Fall.


6 Kommentare:

  1. Ich glaube nicht, dass Most Wanted ein "Reboot" sein soll, würde auch gar keinen Sinn machen. Ich denke eher dass auf die "2" verzichtet wurde, weil es die Geschichte vom ersten Most Wanted nicht fortsetzt, die dafür in NFS Carbon weitergeführt wurde.

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  2. Ja kann man sehen wie man will. Einige, darunter ich, sehen es als Reboot, andere als Fortsetzung oder wie auch immer. Ändert ja nichts am Spiel.

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    1. Schon aber das Wort Reboot funktioniert nur bei einer Serie/Reihe etc. Wie kann man denn ein einzelnes Spiel "rebooten"? ;)

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  3. Dann ein Remake :) Und letztlich ist es quasi ein Criterion Reboot, da sie ja auch Hot Pursuit neu aufgelegt haben. Vielleicht ja auch noch Underground :)

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  4. Der beste test aller zeiten!! Nun weiß ich 2Sachen nämlich dass das spiel stärken und schwächen hat und dass es besser ist als ein anderes arcade rennspiel aber schlechter als zwei simulations rennspiele.

    der rest der review liest sich so als sollte man dieses spiel auf keinen fall kaufen weil es bis auf die online rennen eh keinen sinn macht. also kaufen oder nicht kaufen? übrigens ist gummi band KI nicht nur nfs typisch sondern wird in vielen racern benutzt

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  5. Es ist wie geschrieben hauptsächlich ein Online-Multiplayer Spiel. Wenn du also gerne gegen andere Leute im Netz Rennen fahren willst lohnt sich das Spiel. Rein für die Singleplayer aber nicht. Und die Vergleiche passen doch. Es ist eben arcadelastig und ist in diesem Bereich besser als ein Konkurrenzprodukt.

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