Story
Auftraggeber Mr. Church hat nicht vergessen, dass Barney Ross und
sein Chaospack bei der letzten Mission mehr Schaden als Nutzen
vollbracht haben, weshalb er Ross’ zur Wiedergutmachung einen neuen
Auftrag gibt. Die Expendables müssen in den tiefsten Ostblock um eine
Katastrophe größtens Ausmaßes zu verhindern und den Tod eines Freundes
zu rächen.
Kritik
Obwohl ich dem ersten Teil des Action-Feuerwerks zu seiner Zeit die
Höchstwertung gegeben habe, muss ich eingestehen, dass Teil 2 in fast
jeder Hinsicht besser ist als sein Vorgänger. Zum einen liegt das an der
wesentlich zielorientierteren Regie von Simon West, der Stallone
abgelöst hat. West bezieht sich auf das Wesentliche. Actionorgien mit immenser Gewaltdarstellung, knackigen One-Linern und einer Menge
Selbstironie. Es gibt zwar wie im ersten Teil noch ein paar kleine
Nebenschauplätze, letztlich verlässt West jedoch nie das eigentliche
Territorium, anders als es Mr. Stallone noch im ersten Teil vollzogen
hat.
Schon die Opening-Sequence hat es unglaublich in sich. Es werden
Köpfe weggesprengt, Gliedmaßen fliegen durch die Gegend, es ist laut,
krawallartig und das pure Actionchaos, aber gekonnt und ohne viel
Wackelei auf die Leinwand gebracht. Sowohl die älteren Recken, als auch
die jüngere Darsteller hauen sich einen witzigen Spruch nach dem anderen
um die Ohren. Dabei sieht man zu jeder Zeit wie viel Spaß die Männer
beim Dreh hatten. Manches Mal, besonders bei Bruce Willis, sieht man
sogar, wie sich die Schauspieler das Lachen nicht mehr verkneifen
können. Und auch im Publikum war die Feier groß. Das Kino war
durchgängig mit Männern bestückt und feuerte die Actionstars förmlich
an. Spätestens als Chuck Norris seinen kurzen, aber wirklich
einprägsamen Auftritt hat, gab es im Saal kein Halten mehr. Dass sich
der Film auch selbst parodiert zeigt eine Szene in der Stallone als
Barney Ross eine Rede zu Ehren eines verstorbenen Teammitglieds hält.
Bewegende, aber auch klischeehafte Worte die dann plötzlich durch Jason
Statham unterbrochen werden mit: „Haben wir einen Plan?“ und Stallone
trocken: „Suchen, Finden, Töten!“. Ein Kracher, der für viel Gelächter
gesorgt hat.
Arnold Schwarzenegger und Bruce Willis, die im ersten Teil nur einen
kurzen Dialogauftritt hatten, bekommen endlich mehr Screentime und als
im Schlußakt John McClaine, Rambo und der Terminator in Reih und Glied
stehen und wild um sich ballern, gibt es WIRKLICH kein Halten mehr.
Simon West bedient wirklich sämtliche Fanwünsche. Mehr kann man einfach
nicht bekommen. Etwas weniger gelungen ist Jean Claude van Damme als Bösewicht, der mit deutscher Synchronstimme und Sonnenbrille nicht ernst
zu nehmen ist. Wirklich böse ist anders. Spätestens als er seine dicken
Tränensäcke und Falten an den Augen entblößt ist klar, dass sein
Co-Bösewicht Scott Adkins wesentlich authentischer, wenn auch als
Abziehbild eines Klischeeostblockers, wirkt.
Am Ende bekommt jeder Actionheld seine großen Momente: Statham als
Priester im Messerkampf, Stallone im Faustfight mit dem Kickboxer van
Damme, Terry Crews mit seiner fetten Wumme aus Teil 1, Chuck Norris als
einsamer Wolf, Willis und Arnie als wuchtige Ballermänner, Liam
Hemsworth als Afghanistanrückkehrer, einen mit Pfannen um sich
schlagender Jet Li und die Witzbolde Randy Couture und Dolph Lundgren in ihrer bekannten Art. Was soll da noch kommen in Teil 3? Einiges, denn Nicolas Cage hat sich bekanntlich schon verpflichtet.
Durch Chuck Norris’ Einschreiten sollte der Film weniger brutal
werden als der erste, doch zum Glück wollte man die Zielgruppe nicht
enttäuschen und änderte nichts. Stattdessen ist der Streifen noch eine
Schippe heftiger und brutaler als
The Expendables 1. Auch die Spezialeffekte wirken wesentlich aufwendiger als im Vorgänger. Sehr gut!
Auf die Story braucht man natürlich nicht zu hoffen, aber das hat
auch niemand oder? Eigentlich weiß jeder was ihn erwartet. Eine pure
Action- und Zerstörungsorgie. Während Stallone den Verzichtbaren noch
Tiefgang und etwas Handlung geben wollte, verzichtete man für den
zweiten Teil fast gänzlich darauf. Es gibt einen Auftrag und der ist zu
erledigen. Punkt. Kurios, aber diese Prämisse funktioniert perfekt.
Fazit
Simon West’s Fortsetzung der
Expendables ist feinstes
Popcorn-Kino, das die Helden unserer Kindheit würdig feiert und von der
ersten bis zur letzten Sekunden einfach nur Spaß macht. Tiefgang ist
nicht zu erwarten, wäre auch alles andere als sinnvoll. Kracher!
Details
Darsteller:
Sylvester Stallone, Jason Statham, Arnold
Schwarzenegger, Bruce Willis, Terry Crews, Dolph Lundgren, Jean Claude
van Damme, Chuck Norris, Jet Li, Randy Cotoure, Scott Adkins
Regie:
Simon West
Länge:
103 min
FSK:
18
Veröffentlichung:
2012
Bewertung: