Fincky
Jedes
Jahr im Herbst kommt EA Sports zuverlässig mit den Updates der
Sportreihen FIFA, NHL und Madden daher. Früher waren es wirklich nur
kosmetische Korrekturen die die Entwickler vorgenommen haben. Seit 2010
hat man jedoch das Spiel erheblich vorangebracht und verbessert und so
ist es dieses Jahr tatsächlich nicht negativ auszulegen, wenn ich
behaupte, dass FIFA 13 das beste Update von EA Sports überhaupt ist. War
FIFA 12 schon sehr gut, perfektioniert es FIFA 13 noch um einige
Punkte. Da kann man auch nicht mehr meckern, "sehr gut" lässt sich eben
kaum noch steigern und so fallen viele Veränderungen erst nach einigen
Minuten Spielzeit auf. Dafür haben es die Änderungen in sich. Aber der
Reihe nach...
Da ich mein
Bemusterungsexemplar von EA noch nicht bekommen habe, zog ich es vor mir
zunächst die gestern veröffentlichte Demoversion des Fußballspiels zu
ziehen. Zur Auswahl stehen mit Dortmund, Arsenal, Milan, Juventus und
Man City fünf Topteams. Die Aufstellungen werden bestimmt durch das neue
Match Day Feature, welches sehr an Live Season erinnert. Die Teams
erhalten nun stets ein frisches Update was Positionen, Verletzungen und
Stärken angeht, je nach aktueller Form. Das ist nicht ganz neu, aber
erstmals gratis. Toller Zug EA! Aber nun direkt ins Spielgeschehen auf
den Platz...
Vor
der Partie spielt man nun nicht alleine in der Arena gegen einen
Torhüter, sondern absolviert Minispiele zum Trainieren, die sogenannten
Skill Games. Das macht ordentlich Laune und macht vertraut mit
sämtlichen Steuerungsmechaniken, sein es Freistöße, Elfmeter, Dribblings
oder Pässe. Dann geht es wirklich ins Stadion. Die Spieler laufen
durch den Tunnel auf den Platz und schon fällt mehr Bewegung auf,
Kameraleute tummeln sich um die Spieler herum, die Spieler winken
freundlich und anschließend gibt es sogar den Münzwurf vom
Schiedsrichter mit anschließendem Handshake der Spieler. Das erzeugt
größeren Realismus und sieht auch noch gut aus. Generell gibt es neue
Animationen und am Spielfeldrand wärmen sich nun auch die Ersatzspieler
auf, ebenfalls lässt sich ab und an ein Trainer an der Seitenlinie
erkennen, ganz zu schweigen vom erstmals optisch dargestellten 4.
Schiedsrichter.
Groß angepriesen wurde die
neue First Touch Control, die dafür sorgt, dass technisch limitierten
Spielern auch mal der Ball mehr oder weniger verspringt bei Ballan- und
Mitnahme. Das Feature begeistert von Beginn an interlässt zumindest in
dieser Vorabversion die Frage, warum selbst Marco Reus und Mario Götze
stellenweise Probleme haben einen einfach Pass geschickt mitzunehmen.
Ich gehe davon aus, dass solche Details zum Release der Vollversion
ausgebessert werden. Denn, wie gesagt, das Feature ist ansonsten richtig
gut und lässt immer wieder völlig unerwartete und dynamische
Spielsituationen entstehen. Ebenfalls verbessert wurden die Torhüter,
die neue frische Paradenanimationen spendiert bekommen haben und den ein
oder anderen unhaltbaren Ball aus dem Angel fischen. Auch die
Zweikämpfe wirken nun runder und realer, vor allem durch die Korrektur
der im letzten Jahr eingeführten Impact Engine. Nun gibt es keine
kuriosen Kollisionen mehr, die für Gelächter sorgen.
Wesentlich
umfangreicher als im letzten Jahr gestalten sich die Möglichkeiten in
der Defensive und Offensive. Stürmer profitieren vom neuen Complete
Precision Dribbling, mit der sich exakt der Ball führen lässt in
verschiedenen Geschwindigkeitsstufen, außerdem gibt es neue Tricks zu
lernen. Das Tactical Defending wurde ebenfalls ausgebaut und stellt
jetzt die vernünftige Balance zur Offensive dar. Anzumerken ist jedoch,
dass die KI-Verteidigung zu viele Schüsse abblockt. Verbessert wurden
auch die Optionen bei Standardsituationen. Das ewige Warten vor
Einwürfen hat ein Ende und um schnelle Freistöße auszuführen, holen die
Mitspieler auch schon mal den Ball aus ein paar Metern Entfernung und
spielen ihn schnell zum ausführenden Schützen. Freistöße vor dem Tor
lassen sich nun auch besser und gezielter Schießen, zusätzlich gibt uns
FIFA die Möglichkeit diverse Freistoßtricks zu erstellen und auszuführen
mit einem zweiten Mitspieler. Im Gegenzug darf die verteidigende Mauer
nun früher Richtung Schütze stürmen, aber stets mit der Gefahr mit dem
gelben Karton bestraft zu werden.
Kritikpunkte
gibt es kaum. In diversen Foren wurde das Spieltempo kritisiert,
welches etwas erhöht wurde. Ich hatte damit keine Probleme. Ich frage
mich jedoch warum es EA nicht schafft deutlich mehr Spielergesichter zu
scannen. Der große Konkurrent aus Japan (PES) schafft es doch auch
zumindest alle Nationalspieler erkennbar zu machen. Wenn aber bekannte
Spieler wie Arsenals Keeper Sczeszny oder Juves Arturo Vidal mit
Random-Faces agieren müssen, ist das schon schwach, ebenso wie die (in
jedem Jahr) zu schwach bewertete Bundesliga. Nahezu jeder Spieler der
Premier League der halbwegs laufen kann bekommt eine Wertung jenseits
der 80 Punkte, während Überflieger aus der Bundesliga wie Kuba oder
Alaba mit Werten zwischen 76 und 78 rumkrebsen.
Ersteindruck:Exzellent
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