Viele große Spiele waren auf der Gamescom zu sehen und zu spielen, doch wenn mich jemand fragen würde, was mein größtes Highlight der zweiten Jahreshälfte wird, würde keiner dieser Namen fallen. Denn bei der größten Spielemesse gibt es auch kleinere Spiele zu bestaunen, die von der Presse kaum erwähnt und von nur wenigen Spielern bemerkt werden. Und so eins dürfte Way of the Samurai 4 sein.
Schon im September erscheint der japanische Rollenspiele/Action-Adventure Mix in Nordamerika, allerdings nur als Downloadtitel im Playstation Store. Der Europa Release wurde auf Oktober verschoben. Entwickler Acquire ist für andere großartige Spiele im gleichen Setting wie Tenchu und Shinobido bekannt. Und eben für die Way of the Samurai Reihe, die 2002 auf der Playstation 2 begann.
Leider kann man mit ein paar Gameplay Videos nur schwer zeigen, was Way of the Samurai so besonders macht. Die Grafik ist, vor allem für einen Exklusivtitel, ziemlich mager, die Landschaft relativ karg und die Open World besteht eher aus Landschaften mit Schlauchwegen. Schon dem Vorgänger, der auch für die XBox360 erschien, konnte kaum mit seiner Grafik glänzen, die eher wie eine Mischung aus letzter und aktueller Generation wirkte. Gestört hat mich das allerdings nie, denn das feudale Japan hatte seinen eigenen Charme, den wir in aktuellen Spielen kaum noch zu sehen bekommen. Auch die Animationen haben sich kaum geändert, weder in Gesprächen, noch im Kampfsystem und NPCs sehen sich oft sehr ähnlich.
Das alles klingt schlimmer, als es eigentlich ist. Das Spiel ist kein grafisches Wunder, aber dennoch schön. Es wirkt farbenfroher als der Vorgänger und die Städte lebendiger.
Kommen wir jetzt aber zur eigentlichen Besonderheit dieser Reihe und dem größten Argument für Way of the Samurai 4. Es ist das Spiel selbst, seine Einzigartigkeit, vor allem im Spielverlauf. Es ist die Freiheit, die dem Spieler gegeben wird, um seinen eigenen Weg des Samurai zu beschreiten. Jedes Spiel in der Reihe hat viele verschiedene Enden, da der Spieler selbst den Ausgang der Geschichte entscheidet, von Anfang bis Ende. Es ist möglich das Spiel nach 2 Stunden zu beenden, oder auch erst nach 20.
Selbst der Tod der Spielfigur führt zum Ende des Abenteuers. Nach dem GameOver wird eine Statistik und ein Rang angezeigt und man speichert sein Spiel um mit den bereits erworbenen Fähigkeiten von Neuem zu beginnen. Natürlich kann man das Ganze auch umgehen. Dafür verzichtet man aufs Speichern nach dem GameOver. Danach startet das Spiel neu und man lädt im Hauptmenü seinen letzten Spielstand.
Trotz der begrenzten Welt bietet Way of the Samurai eine Freiheit die man nur in wenigen Spielen zu sehen bekommt. Man trifft Entscheidungen in Gesprächen, hat aber auch jederzeit die Möglichkeit, per Knopfdruck sein Schwert zu ziehen. Es ist möglich jeden NPC zu töten, selbst wenn man am Ende der letzte lebende Mensch ist. Es gibt Gruppierungen denen man sich anschließen kann um die Geschichte in die richtige Richtung zu lenken. Schlägt man sich auf die Seite des Shogunats? Unterstützt man die Briten die ins Land kommen? Öffnet man die Grenzen nach außen oder schlägt man sich auf die Seite der Dorfbewohner?
Leicht sind diese Entscheidungen nie.
Neben der Geschichte, sticht vor allem der Humor hervor- typisch japanisch und oft abgedreht.
Es gibt eigentlich keinen Grund, sich nicht auf dieses Spiel zu freuen. Es wäre ein Wunder, wenn Way of the Samurai 4 es nicht locker in meine Top5 des Jahres schaffen würde.
Hinweis: Da ich das Spiel bisher selbst noch nicht anspielen konnte, sind alle Angaben ohne Gewähr und basieren größtenteils auf meinem Wissen über die Vorgänger.
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