Mittwoch, 29. August 2012

Ted

von Tony Menzel


Story

Als kleiner Junge wünscht sich John Bennett nichts lieber als einen besten Freund, denn in seiner Straße ist er der klassische Außenseiter. Seine Eltern schenken ihm daraufhin einen Teddybär, der durch Johns Wunsch am Weihnachtsabend lebendig wird. Ted wird zur Berühmtheit, tritt in vielen Fernsehshows auf, vergisst aber nie seinen besten Freund. 27 Jahre später sind die beiden nur äußerlich wirklich erwachsen geworden. Das Zusammenleben mit dem Plüschtier führt immer wieder zu Konflikten mit Johns Freundin Lori, die ihm ein Ultimatum stellt: wenn die Beziehung eine Zukunft haben soll, muss Ted ausziehen.

Kritik

Eins vorweg: ich bin ein sehr großer Fan von Family Guy und sympathisiere zumindest mit American Dad. Ich mag Seth McFarlane als Komiker und liebe seine Stand-up Auftritte in den, von ihm moderierten, Comedy Central Roasts. Meine Erwartungen an diesen Film waren also enorm hoch. Genau wie bei Family Guy, spricht der Erfinder die Hauptrolle selbst und auch in der deutschen Version bekommen wir die Synchronstimme von Peter Griffin serviert. Mila Kunis, die Meg Griffin spricht, bekommt im deutschen ebenfalls ihre gewohnte Synchronstimme. Für jegliche Vergleiche mit Family Guy ist der Großmeister also selbst verantwortlich, aber genau so wurde der Film ja auch beworben. Neben dem Teddybären, spielt Mark Wahlberg in der Hauptrolle und obwohl er nicht der typische Komödien-Schauspieler ist, passt er geradezu perfekt in diese Rolle.
Auch sonst fällt keiner der Schauspieler negativ auf und man darf sich auf tolle Cameos und Gastauftritte freuen (die ich hier nicht spoilern möchte).
Machen wir es kurz: Ich liebe diesen Film. Er hat meine Erwartungen als Family Guy Fan erfüllt, bietet aber auch Freunden üblicher Komödien viel zum Lachen. Die Behauptung, Ted wäre wie eine lange Episode Family Guy, stimmt teilweise, aber der Film bleibt insgesamt bodenständiger als die meisten Folgen der Cartoon-Serie. Abgedrehte Szenen und Gags die unter die Gürtellinie gehen, gibt es aber trotzdem zuhauf. Wer auf sowas steht, wird hier bestens bedient.
Viele Komödien, bei denen eine Beziehung im Mittelpunkt steht, tendieren dazu, gegen Ende in Schmalz und Drama auszubrechen. Bei Ted hält sich das zum Glück in Grenzen. Auf einige Klischees hätte man durchaus verzichten können. Natürlich wird das komplette Beziehungs-ABC abgespielt und wenn der "Held" wieder einen dummen Fehler macht, kann man die Folgen schon absehen. Die Charaktere sind aber so sympathisch, dass einem ihr Schicksal wirklich am Herz liegt und der Beziehungs"kram" treibt die Geschichte klar voran. Ted spielt dabei die Rolle des unmoralischen Kumpels, der seinen besten Freund immer wieder in Schwierigkeiten bringt. John muss es schaffen, seine Kindheit hinter sich zu lassen um endlich eine erwachsene Beziehung mit Lori eingehen zu können. Der Film wäre natürlich nicht halb so komisch, wenn ihm das so leicht gelingen würde.
Obwohl mit Schimpfwörtern und bösem Humor nicht gespart wird, hätte Ted noch etwas kompromissloser sein können. Mehr Blödsinn, weniger Klischee. Das Ergebnis ist eine kinogerechte Komödie, die "kein Auge trocken lässt" (ich dachte wenn wir schon bei Klischees sind).

Fazit

Es gibt so viele Argumente die dafür sprechen diesen Film zu sehen. Steht ihr auf Seth und Family Guy? Wolltet ihr Mark Wahlberg schon immer mal in einer Komödie sehen? Fragt ihr euch wie ein Teddybär allein durchs Leben kommt? Wer den Humor von Seth mag, sollte sowieso alles stehen und liegen lassen, um Ted sofort zu sehen. Alle anderen sollten zumindest einen Blick riskieren, außer ihr legt extrem viel Wert auf Niveau und political correctness. Ich finde diesen Film jedenfalls großartig und ich weiß jetzt schon, dass ich ihn noch viele Male sehen werde.

Details

Darsteller: Mark Wahlberg, Mila Kunis, Seth McFarlane (Sprechrolle)
Regie: Seth McFarlane
Länge: 106 Minuten
FSK: 16
Veröffentlichung: 2012

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