Montag, 9. Januar 2012

Film-Review: Bloodsport - Eine wahre Geschichte (1988)

 von Fincky

Inhalt: Frank Dux wird als kleiner Junge vom Kampfsportmeister Tanaka zum Training seines Sohnes aufgenommen. Als dieser stirbt, beginnt Tanaka den Amerikaner zu trainieren mit dem großen Ziel ihn irgendwann zum großen Full Contact Kumite nach Hong Kong schicken zu können. Jahre später ist es soweit und Frank macht sich auf nach Asien um dem blutigen Turnier beizuwohnen.


Kritik: Nein, die Wertung von 10 Punkten ist Gewiss nicht übertrieben. Bloodsport ist DER Kampfsportfilm überhaupt. Ich weiß auch gar nicht wo ich anfangen soll. Nehmen wir die Musik. Natürlich bekommt man hier nicht so hochwertige Score-Stücke wie bei Rocky auf die Ohren, aber allein das Stück „Fight To Survive“ von Stan Bush ist ein absolutes Motivationsgenie. Der Song passt perfekt zu den gezeigten Szenen. Alles natürlich 80s Deluxe. Schön trashig, aber toll. Dann die Darsteller: JCVD ist kein guter Schauspieler, nicht mal ein passabler. Lediglich in „Until Death“ und „JCVD“ zeigte der Belgier vernünftige Leistungen mit Sprache, Mimik und Gestik. Aber letztlich will man von „The Muscles From Brussels“ auch eher seine technischen Fähigkeiten der Kampfkunst sehen. Und davon gibt es in „Bloodsport“ reichlich zu sehen.

Fantastisch choreografierte Kämpfe in denen van Damme natürlich der Höhepunkt ist. Auch die Anstrengungen der Trainingsszenen im ersten Drittel des Films werden sehr gut vermittelt. Das kann der Belgier also wirklich gut. Bekannt ist dagegen, dass Jean-Claude fast ohne jegliche Mimik spielt, was dann das ein oder andere Mal etwas seltsam wirkt, aber in so einem Film absolut keine Rolle spielt. Donald Gibb spielt den riesigen und kräftigen Buddy von van Damme. Die Rolle ist sehr sympathisch und wurde in späteren Martial Arts Filmen häufig kopiert. Ebenfalls witzig und sympathisch spielen Forest Whitaker (!!!) und Norman Burton ihre Rollen als Aufpasser von van Damme in Hong Kong.

Die Story ist natürlich sehr einfach gehalten, damals aber noch recht frisch gewesen. Erst die vielen Aufgüsse, Fortsetzungen und Abklatsch-Versionen haben die Geschichte mit dem amerikanischen Lehrling eines asiatischen Meisters so abgelutscht. Während des Kampfturniers gibt es dann noch eine kleine Liebesgeschichte und viele (unfreiwillig) komische Momente. Das Hauptaugenmerk liegt aber bei den Kämpfen und die sind famos in Szene gesetzt. Druckvoll, realistisch und manchmal sehr schmerzend. Wenn man bedenkt, dass der Film beinahe nie veröffentlicht wurde, da die erste Schnittfassung sehr mies war, muss man van Damme dafür danken, dass er sich für einen Recut eingesetzt hat, der scheinbar alles besser machte als der Rohschnitt. So dürfen wir auch die herrlich cheesigen Dialoge bewunderen (Jackson: „Aren’t You A Little Young For Full Contact?“ – Frank: „Aren’t You A Little Old For Videogames?“ oder das berühmte „OK USA“). Wirklich schade, dass Jean-Claude van Damme soviel Mist danach drehen musste und lediglich 4-5 halbwegs taugliche Filme in seiner Discografie aufweisen kann („Universal Soldier“, „Bloodsport“, „Kickboxer“, „JCVD“, „Until Death“).

Fazit: Ich habe die alte VHS meines Vaters früher so oft geguckt. Nicht nur, dass der große FSK 18 Hinweis sehr verlockend war, nein es war auch das Artwork mit dem springenden van Damme in Aktion. Genauso fasziniert war ich von dem Film. Und das bin ich auch heute noch, wenn auch auf etwas andere Weise. Kurios, dass der Film trotz des extremen 80s Appeals immer noch so hervorragend funktioniert und für Trash-Freunde und Martial Arts-Fans eine wahre Perle ist.

Originaltitel: Bloodsport
VÖ: 1988
FSK: 18
Regie: Newt Arnold
Drehbuch: Christopher Cosby, Mel Friedman
Darsteller: Jean-Claude van Damme, Donald Gibb, Forest Whitaker

Gesamteindruck: 10/10

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