Sonntag, 8. Januar 2012

Film-Review: Scream 4 (2011)

  von Fincky

Inhalt: Sidney Prescott, Überlebende der drei Ghostface-Massker, kehrt in ihre Heimatstadt Woodsboro zurück um dort ihre Lesereise für ihr eigenes Buch zu beginnen. Doch das Roman-Debüt wird gestört durch eine neue Mordreihe, die es zunächst nur auf Sidneys Nichte und ihre Highschool-Freunde abgesehen hat.


Kritik: Ich weiß nicht, wieviele Leute wirklich noch auf eine Fortsetzung der Scream-Trilogie gesetzt und gehofft haben, aber auf jeden Fall hat sich das Warten aus meiner Sicht sehr gelohnt. Einen großen Anteil daran tragen vor allem Regisseur Wes Craven und Autor Kevin Williamson die wieder mit am Scream-Bord sind. Und auch der Maincast um Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette hat sich wieder für eine Slasher-Fortsetzung am Set versammelt. Dazu gesellen sich vor allem zahlreiche Serienstars wie Anna Paquin (True Blood), Kristen Bell (Veronica Mars), Aimee Teegarden (Friday Night Lights), Emma Roberts (Unfabulous), Hayden Penattiere (Heroes) und Adam Brody (OC California), von denen sich bereits einige nach nicht ein Mal fünf Minuten wieder verabschieden.

Und da sind wir auch schon bei der wichtigen Opening-Sequenz, die ja zum Markenzeichen der Scream-Reihe geworden ist, neben den ungewöhnlichen Twists am Ende jedes Films. Das Opening mit seinem Film im Film im Film Motiv ist schlichtweg großartig und spielt seine Spannung bis zum tödlichen Ende aus. Fantastisch! Dazu lässt sich direkt erkennen, dass zwischen dem dritten und vierten Teil einige Jahre ins Land gezogen sind. Themen wie Torture Porn (SAW), Facebook und Remakes waren damals alles andere als Dialoginhalt. Und ein Dialog zeigt auch bereits die Veränderungen in der Gesellschaft, als der Killer mit einem Mädchen telefoniert und sagt: „Ich schlitze dich auf bis zu den Knochen“ und diese das Handy unbeeindruckt an ihre Freundin mit den Worten: „Hier, ist für dich!“ weitergibt. Viel Zeit ist auch für die Hauptrollen vergangen, die zunächst wie eingesetzt in eine neue Welt wirken. Doch nach und nach ergibt sich, wie sich das Leben von Sidney, Gale und Dewey verändert hat. Natürlich darf auch der schwarze Humor („Wo ist Marnie?“ – „Sie ist im Schneideraum!“ oder „Es gibt Regeln… Ich bin schwul… wenn das hilft„) nicht fehlen und die zahlreichen Anspielungen an andere Filme („Keine kleinen asiatischen Geistermädchen„). Scream liefert auch immer wieder Hommagen an sich selbst ab, als wie im ersten Teil, ein Garagentor eine wichtige Rolel spielt. Seitenhiebe an die Kinobranche á la „Nur noch Remakes, mehr wird von den Studios nicht freigegeben“ verkneift sich der Film natürlich auch nicht.

Und das ist auch gut so. Ganz besonders grandios ist die Auflösung, also der finale Twist des Films, der mindestens Teil 2 und 3 problemlos überbietet und mich persönlich komplett überrascht hat. Damit hätte ich wirklich nie im Leben gerechnet. Und genau das ist es, was die Scream-Reihe immer hochklassig gehalten hat und auch weiter wird. Kaum etwas ist berechenbar, man wird häufig überrascht und erschreckt. Genauso muss es sein. Scream 4 ist kein Film, der Angst verursacht, aber ein Film der ohne Folter und Gore auskommt (aber trotzdem wesentlich blutiger ist als die Vorgänger) und trotzdem ein Horrorpublikum nahezu komplett überzeugen kann.

Fazit:Neues Jahrzehnt – Neue Regeln“ – Endlich, nach gefühlten Jahren, hat es wieder ein Horrorfilm geschafft mich gleichzeitig zu schocken, gruseln, unterhalten und überraschen. Ich bin fast gänzlich vom vierten Teil der Saga überzeugt und hoffe in der Tat auf mindestens eine weitere Fortsetzung. Wunderbar!

VÖ: 2011
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Kevin Williamson
Darsteller: Neve Campbell, Hayden Panettiere, David Arquette, Courteney Cox, Emma Roberts

Gesamteindruck: 8/10

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